Am Vortag hatte die Ratingagentur S&P mit der Abstufung weiterer Subprime-Anleihen und von Kreditversicherern gedroht, was auf den Finanzaktien lastete. Zudem hat S&P ihre Einschätzung für den europäischen Bankensektor überarbeitet und in der Folge den Ausblick für mehrere europäische Institute – so auch für CS und UBS – gesenkt.
Am Nachmittag hatten vor allem die deutlich über Erwartung gestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Märkte in Aufruhr versetzt; es hiess, nach einer Reihe unerwartet guter Daten in den vergangenen Wochen seien diese wohl als Trendwende aufzufassen.
Beim Schlussgong um 17.30 Uhr notierte das Bluechip-Barometer SMI um 0,02% oder 1,37 Punkte tiefer auf 7’670,44 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI stand bei minus -0,15% auf 1’170,68 Stellen und der breiter gefasste SPI bei minus -0,04% auf 6’234,18 Punkten.
Stark nachgegeben haben am Berichtstag die Aktien der Grossbank UBS, die 3,8% tiefer auf 44,30 CHF (Tagestief 41,78 CHF) aus dem Rennen gingen. Sorgen über weiteren Abschreibungsbedarf im und ausserhalb des Subprime-Bereichs veranlassten die Anleger zu Verkäufen. Zahlreiche Banken hatten zudem ihre Kursziele für UBS reduziert.
Unter der Angst vor weiteren Abschreibern litten auch CS (-0,9% auf 60,80 CHF) während Julius Bär (+0,2% auf 74,80 CHF) nach einem volatilen Verlauf nahe dem Tageshoch schlossen. Die Anleger bevorzugten die Titel, weil die Gefahr von Abschreibern wie bei den Grossbanken hier kleiner sei, sagte ein Händler.
Zu den schwächsten Werten zählten Swiss Re (-1,2% auf 80,40 CHF), die von Aussagen der Münchener Rück belastet wurden, wonach die Erneuerungsrunde schwach verlaufen sei. Die Assekuranz hatte den ganzen Tag über schwächer tendiert, zum Schluss standen ZFS noch 0,1% leichter auf 306,00 CHF und Swiss Life 1,0% auf 260,50 CHF.
Bâloise schlossen 0,9% tiefer auf 95,40 CHF, nachdem am Morgen bekannt worden war, dass der Versicherungskonzern mit der deutschen Gothaer Gespräche über die Fusion des Deutschlandgeschäfts verhandelt.
Den zuvor schwachen Zyklikern wie Tagessieger Syngenta (+2,2% auf 285,00 CHF) oder ABB (+0,3% auf 26,80 CHF) gelang im späten Handel ein markanter Anstieg. Die Roche-‹Bons› (+1,2% auf 195,80CHF) profitierten nach den am Vortag positiv aufgenommenen Jahreszahlen von Anschlusskäufen. Im Plus schlossen zudem Swisscom (+0,9% auf 428,50 CHF), Nestlé (+1,2% auf 483,00 CHF) oder Nobel Biocare (+1,8% auf 265,30 CHF).
Von den SLI-Werten zählten SGS mit plus 1,2% auf 1’397 CHF zu den gefragten Aktien, während sich Actelion um 1,8% auf 53,70 CHF verbilligten.
Am breiten Markt hatten verschiedene Unternehmen Umsatzzahlen publiziert. Bucher legten um 8,6% zu. Das Unternehmen hatte beim Umsatz positiv überrascht und in einem Interview mit AWP für 2008 von ambitionierten Zielsetzungen gesprochen.
Rieter schlossen nach Umsatzzahlen 0,6% tiefer, während Schweizerhall 2,6% dazu gewannen. Galenica holten mit Avancen um 7,4% die Vortagesverluste nach den Gerüchten um Ferinject wieder auf.
Verkauft wurden Meyer Burger, die nach einer Rückstufung durch Merrill Lynch auf ‹Sell› um 7,7% nachgaben. (awp/mc/gh)