CH-Schluss: Erneut schwächer – Abwärtsspirale hält an
An der Wall Street drehten die wichtigsten Indizes noch vor Europaschluss in die Gewinnzone.
Vor der anstehenden Berichtssaison machten Händler bei den Anlegern eine gewisse Zurückhaltung aus. Man bereite sich am Markt auf schwache Unternehmensergebnisse vor, hiess es. Dabei hätten sowohl der Ergebnisausweis von Alcoa in den USA noch die ersten hiesigen Unternehmenszahlen zur Stimmungsaufhellung beigetragen.
Bis Handelsende gab der SMI 57,46 Punkte oder 1,03% auf 5’534,33 Punkte ab. Um die Mittagsstunden hatte der Leitindex noch um über 2% verloren und ein Tagestiefst bei 5’452,02 Punkten markiert. Der 30 Titel umfassende SLI sank um 1,69% auf 790,72 Punkte und der breite SPI um 1,10% auf 4’569,72 Punkte.
Zu den grössten Verliereraktien im SMI/SLI gehörten am Dienstag die Banken UBS (-5,3% auf 15,00 CHF) und CS (-5,0% auf 28,12 CHF). Die Spekulationen in der Wochenendpresse, dass der Verlust der UBS im vierten Quartal 2008 wahrscheinlich höher als bisher erwartet ausgefallen ist, zeigt auch heute noch seine Wirkung.
Von der schwachen Börsenstimmung wurden auch die meisten Versicherungswerte in die Tiefe gerissen. So büssten etwa Swiss Life 4,8% auf 72,60 CHF, ZFS 2,3% auf 230,00 CHF oder Bâloise 2,3% auf 78,30 CHF ein.
Holcim (-5,2% auf 56,30 CHF) und ABB (-3,9% auf 14,62 CHF) gehörten von Konjunktursorgen geprägt ebenfalls zu den Verlierern. Holcim hat in einer Branchenstudie einer Bank schlecht abgeschnitten. Grosse Abgaben waren auch noch bei Nobel Biocare (-4,8% auf 21,02 CHF) oder Kühne+Nagel (-4,2% auf 67,00 CHF) zu sehen.
Auf der Gegenseite standen bis zum Schluss Actelion (+6,0% auf 63,60 CHF) an der Spitze. Im Berufshandel wurde auf zwei positive Unternehmensstudien verwiesen. Stark zeigten sich auch Ciba (+2,2% auf 49,04 CHF). Die Zweifel, dass Ciba von BASF für 50 CHF je Aktie übernommen wird, scheinen grösstenteils beseitigt zu sein.
Auch Roche (+1,5% auf 168,60 CHF) wurden gesucht. Die Genussscheine machten das gestern Montag verlorene Terrain teilweise wieder gut. Nachdem die übers Wochenende aufgekommenen Gerüchte um eine Angebotserhöhung für die ausstehenden Aktien der Tochter Genentech auf die Titel drückten, machte sich heute die Vorfreude auf die am kommenden Donnerstag anstehenden Genentech-Zahlen bemerkbar. Kaufinteresse machten Händler vor allem aus dem angelsächsischen Raum aus.
Im breiten Markt bauten Sika (-3,0%) nach einem eher enttäuschenden Umsatzausweis die Verluste bis Handelsende teilweise ab. Dagegen rutschten Georg Fischer (-8,1%) noch tiefer in den roten Bereich. Das Industrieunternehmen musste die Tochter AgieCharmilles vollständig redimensionieren und baut dabei weltweit 340 Stellen ab.
Bei Huber + Suhner (-1,7%) wurde der Umsatzausweis als solide bewertet. Bell steigerte die Verkäufe im vergangenen Jahr um erfreuliche 18%, büssten am Markt aber dennoch 6,3% ein. (awp/mc/pg/32)