CH-Schluss: Etwas fester – Berg- und Talfahrt bei dünnem Volumen

Im Sog der positiven Entwicklung an Wall Street konnte der Aktienmarkt nochmals zulegen und nach der Schlussauktion knapp in positivem Terrain den Handel beenden.


Nach Darstellung eines Beobachters präsentierte sich der Handelsverlauf weitgehend zufällig. Das Volumen wurden als gering beschrieben. Wichtige Konjunkturdaten, die dem Handelsverlauf entscheidende Impulse geben könnten, standen nicht auf der Agenda.


Der SMI stieg um 0,18% respektive 10,01 Stellen auf 5’537,59 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI tendierte 0,69% höher bei 767,83 Stellen und der breite SPI gewann 0,17% auf 4’625,41 Punkte.


Mit kräftigen Aufschlägen präsentierten sich die Titel der Versicherungsbranche. Swiss Re (+3,0% auf 46,44 CHF) standen jedoch über weite Strecken des Handelstages am Tabellenende im SMI/SLI. Händler sprachen von Umschichtungen in die Aktien des Wettbewerbers Munich Re. Swiss Life legten 5,6% auf 76,10 CHF zu. Die am Morgen im Vorfeld des heutigen Investorentags getätigten Aussagen hätten zwar keinen grossen Neuigkeitswert gehabt, sagten Marktbeobachter. Doch immerhin sei es nach der Gewinnwarnung von vor zwei Wochen nicht schlimmer gekommen, wie insgeheim befürchtet wurde. ZFS verteuerten sich um 2,4% auf 225,20 CHF.


Die Banktitel notieren uneinheitlich. CS (-0,6% auf 30,42 CHF) zeigten sich weiter schwach. Die Grossbank ist offenbar – wie schon die UBS – ins Visier der US-Steuerbehörde geraten. Anderseits sahen Händler die Aktien auch nach der starken Performance in der vergangenen Woche wieder auf den weiter bestehenden technischen Abwärtstrend einschwenken. Händler machten jedoch Gerüchte um die US-Investmentbank Goldman Sachs für die vorwiegend aus dem Ausland eintreffenden Abgaben verantwortlich. Angeblich erlitt Goldman Sachs im zurückliegenden Quartal aufgrund ausserordentlicher Wertberichtigungen einen Verlust von 2 Mrd USD.


Julius Bär (-2,1% auf 36,704 CHF) verloren ebenfalls. UBS legten dagegen 3,6% auf 13,76 CHF zu.


Weit oben bei den Gewinnern standen Syngenta (+2,8% auf 202,00 CHF). Offenbar hatte sich bei den Anlegern die Erkenntnis durchgesetzt, dass es in der Fertilizer-Branche Unterschiede gebe, sagte ein Händler. Der US-Düngemittelhersteller Mosaic hatte sich pessimistisch zu den weiteren Geschäftsaussichten geäussert, was die Aktien zahlreicher Konkurrenten belastet hatte. Kräftige Aufschläge verbuchten auch Geberit (+6,1% auf 112,40 CHF) und OC Oerlikon (+3,3% auf 84,00 CHF)


Actelion (+1,7% auf 55,70 CHF) waren gefragt. Händler verwiesen unter anderem auf eine Studie der ING, worin Rating («Hold» statt «Sell») und Kursziel (55 statt 50 CHF) angehoben wurden. Parallel dazu empfiehlt Goldman Sachs die Papiere einmal mehr als Branchenfavorit zum Kauf. Neben Genmab und Intercell zähle das Unternehmen zu den möglichen Übernahmekandidaten im Biotechnologiesektor, heisst es.


Die defensiven Roche (-0,2% auf 163,50 CHF) und Novartis (-1,4% auf 54,55 CHF), sowie Nestlé (-0,4% auf 42,70 CHF) belasteten dagegen den Markt.


Die meisten Verluste verbuchten Petroplus (-6,2% auf 20,08 CHF). Die Bank Kepler hat das Kursziel auf 50 (80) CHF gesenkt, vergibt jedoch ein «Buy». Die Nachfrage nach Raffinerieprodukten nimmt nach Meinung der Analysten aufgrund des rezessiven Umfeldes ab.


Im breiten Markt profitierten Feintool (+1,0%) von einem positiven Zahlenausweis und einem verhaltenen Ausblick auf die hohe Abhängigkeit von der Automobilindustrie. Eichhof (+7,3%) legten kräftig zu. Das Unternehmen hat sich trotz der schwierigen Konjunkturlage hohe Ziele gesteckt.


Aryzta (+8,2%) profitierten weiterhin von der gestern vermeldeten deutlichen Umsatzsteigerung im ersten Quartal. Während Goldman Sachs das Kursziel leicht erhöht («Neutral»), senkt Sal. Oppenheim allerdings deutlich («Neutral»). Auch die zuletzt abgestraften Esmertec (+8,0%) legten stark zu.&(awp/mc/pg/33)

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