CH-Schluss: Etwas leichter nach Gewinnmitnahmen bei Finanzaktien

Nach einem enttäuschend ausgefallenen Verbrauchervertrauen sind die Aktienindizes am Nachmittag noch etwas weiter zurückgegangen. Dieses verschlechterte sich bereits den zweiten Monat in Folge. Nach Europaschluss kommt der rekordhohen Auktion neuer Staatstitel in den USA eine grosse Bedeutung zu.


Der SMI schloss am Dienstag 0,21% tiefer auf 5’576,80 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging um 0,56% auf 856,49 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 4’953,45 Zähler zurück.


Bei den Schweizer Blue Chips präsentierten sich die Finanzwerte mit teilweise deutlichen Abschlägen. So verloren UBS 3,0% und Credit Suisse 2,8%. Julius Bär sanken am Tag nach der Ergebnispublikation um 4,3%. Neben Gewinnmitnahmen erwähnten Händler die Zahlen der Deutschen Bank als Grund für das eingetrübte Sentiment.


Die am Morgen von der grössten deutschen Bank gezeigten Zahlen stiessen im Markt auf ein geteiltes Echo. Händler waren zwar mit dem Ergebnis im Investmentgeschäft zufrieden, äusserten aber Unmut über die unerwartet hoch ausgefallene Risikovorsorge. Analysten sprachen von «verwirrenden Ergebnissen mit zu vielen Sondereffekten».


Bei den Versicherern wurden die Aktien von Swiss Re (-3,5%), ZFS (-2,4%) und Bâloise (-2,4%) mit nach unten gezogen. Einzig Swiss Life zogen leicht um 0,1% an.


Die defensiven Werte von Roche (+1,5%), Novartis (+0,7%) und Nestlé (+0,7%) stützen den SMI massgeblich. Actelion legten 1,4% zu nach einer leichten Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley. Auch andere defensive Werte wie Swisscom (+0,8%), Lonza (+1,4%) und Synthes (+0,5%) legten zu. Letztere wird am morgigen Mittwoch die Halbjahreszahlen präsentieren.


Ganz vorne im SMI haben sich Nobel Biocare (+2,1%) angesiedelt. An den Vortagen hatten diverse Branchenstudien und Kaufempfehlungen die Valoren beflügelt. Es folgten Logitech (+1,9%), ohne dass relevante News vorlagen.


Am anderen Ende fanden sich Petroplus (-4,2%; -0,73 CHF) wieder; allerdings schlug sich hier eine Nennwertrückzahlung von 0,60 CHF zu Buche. Ausserdem hätten sich die Quartalszahlen von Valero Energy als bremsend erweisen. Petroplus wird nächste Woche Quartalszahlen liefern.


Richemont (-0,9%) tendierten ebenfalls unterdurchschnittlich. Händler verwiesen auf Zahlen des französischen Luxusgüter-Herstellers LVMH, der im ersten Halbjahr bei stabilem Umsatz ein rückläufiges Ergebnis verbuchte. Auch habe sich der Grossbritannien-Chef von Cartier pessimistisch zum Schmuckgeschäft geäussert, heisst es. Swatch (+0,2%) zeigten sich indes wenig beeindruckt.


Im breiten Markt büssten Also (-0,8%) EFG (-2,8%), Addex (-0,7%) AMS (-1,8%) und Life Watch (-2,9%) allesamt nach Halbjahreszahlen Terrain ein. Einzig die Luzerner KB (Aktie +0,9%) vermochte mit ihren Zahlen zu überzeugen.


Barry Callebaut (+3,8%) profitierten von einer Trading-Kaufempfehlung der ZKB. Tec-Sem sanken um 5%. Das Halbleiter-Unternehmen will sich von der SIX Swiss Exchange dekotieren lassen.


Das Genfer Elektronikunternehmen Lem hat im Tagesverlauf den Kauf der dänischen Gesellschaft Danfysik bekanntgegeben. Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von 8,7%. (awp/mc/pg/31)

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