Am Nachmittag fiel das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima dagegen deutlich besser aus als zuvor berechnet. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter enttäuschten allerdings genauso wie der magere Anstieg der Neubauverkäufe.
Das Blue-Chips-Barometer SMI sank um 0,61% auf 6’236,91 Punkten (Tagestief: 6’211,98). Der SMI weist damit ein Wochenminus von 1,4% aus. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,91% auf 960,15 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,62% auf 5’388,32 Punkte.
Julius Bär Holding (-5,6%) standen im Zentrum des Interesses der Anleger. Die Anleger reagierten negativ auf die Veröffentlichung der strategischen Ziele für die beiden künftig von einander unabhängigen Unternehmen Julius Bär Gruppe und GAM Holding. Die genannten Ziele bezüglich Cost/Income-Ratio und Bruttomargen haben gemäss Marktbeobachter die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht ganz befriedigen können.
Unter den Finanztiteln gaben zudem CS (-1,7%) und UBS (-1,7%) deutlicher nach. Auch die jüngsten Aussagen des CEO der UBS konnten den Abwärtstrend nicht stoppen. Die UBS ist nach den Worten ihres Konzernchef stabilisiert. Jetzt gelte es, wieder gewinnbringend zu arbeiten. Das werde aber «noch einige Zeit» in Anspruch nehmen, sagte Oswald Grübel.
Im Sog der Bankwerte gaben auch die Versicherungswerte Swiss Life (-2,0%) und Swiss Re (-1,6%) nach.
Bei den zyklischen Titeln fielen Kühne+Nagel (-3,2%) wegen grösserer Verluste auf. Eine Rückstufung der Logistiktitel durch die Citigroup auf neu «Hold» von bisher «Buy» habe Verkäufe ausgelöst, so Marktbeobachter.
Im Medtech-Segment sprachen Markbeobachter bei Nobel Biocare (-2,5%) angesichts der jüngsten deutlichen Kursfortschritte von einer temporären Korrektur, zumal die Deutsche Bank dem Titel weiteres Aufwärtspotenzial attestiert. Auch Synthes (-2,9% auf 124,00 CHF) konnten nicht von einer Kurszielanpassung der Deutschen Bank auf neu 130 CHF profitieren.
Holcim (-1,9%) gehören ebenfalls zu den etwas grösseren Verlierern. Holcim hat am Kapitalmarkt mit zehnjährigen Notes 750 Mio USD und mit einer 30-jährigen Anleihe 250 Mio USD aufgenommen.
Unter den wenigen Gewinnern stachen OC Oerlikon (+1,6%) und vor allem Petroplus (+3,1%) heraus. Adecco (+0,8%) haben ihr belgisches Geschäft durch eine kleinere Akquisition ausgebaut. Die Titel des Luxusuhren-Hersteller Swatch (+2,1%) waren gegen den Trend gesucht, während Richemont (-0,8%) nachgaben. Swatch hat den Partnervertrag mit dem Internationalen Olympische Komitee (IOC) bis 2020 verlängert.
Als leichte Stütze erwiesen sich die defensiven Nestlé (+0,4%) und Novartis (+0,4%). Novartis hat von der EMEA eine Zulassungsempfehlung für den Schweinegrippe-Impfstoff Focetria erhalten. Roche verloren dagegen 0,2%.
Im breiten Markt fielen Gategroup (-12,3%), Ems (-0,9%) und Global Natural (+4,0%) wegen Zukäufen auf. Kudelski (-0,2%) berichtete von einem Lizenzvertrag mit Intel. Jelmoli-Grossaktionär Fust dient nun SPS seine Aktien an, womit der Zusammenschluss der beiden Immobiliengesellschaften auf der Zielgerade sein dürfte. In der Folge konnten Jelmoli (+3,0%) und SPS (+3,4%) zulegen. (awp/mc/pg/30)