CH-Schluss: Etwas schwächer – Ruhiger Handel

Am späten Nachmittag sorgte der Abbau der Verluste an der Wall Street für positive Impulse, was die Einbussen auch hierzulande etwas reduzierte. Von Konjunkturseite gab es ebenfalls leicht freundliche Signale: Gemäss US-Beschäftigungsindikator Juli könnte der Abwärtstrend am US-Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten seinen Boden finden, hiess es am Markt.


Bis um 17.30 Uhr sank das Bluechips-Barometer SMI um 0,31% auf den Stand von 6’007,55 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI verlor 0,03% auf 908,50 Punkte und der SPI um 0,25% auf 5’164,74 Punkte.


Mit den grössten Einbussen gingen Julius Bär (-2,8%) aus dem Handel. Die Privatbank ist gut informierten Kreise zufolge stark am Private Banking von ING in Asien interessiert. Marktbeobachter werteten die Angst vor einer kostspieligen Firmenübernahme als kursbelastend. Auch CS (-0,8%) trugen rote Vorzeichen.


UBS (-0,2%) schlossen etwas tiefer. Die Grossbank blieb nach den Verzögerungen beim Abschluss einer Einigung zwischen der Schweiz und den USA im Steuerstreit im Fokus. Über das Wochenende hatte Bundespräsident Hans-Rudolf Merz gegenüber dem Schweizer Fernsehen die Anwendung von Notrecht in den Verhandlungen mit den USA ausgeschlossen. Gemäss Martin Naville, Geschäftsführer der Swiss-American Chamber of Commerce, könnte es wegen der Komplexität eines aussergerichtlichen Vergleichs zu weiteren Verzögerungen kommen.


Auch Actelion (-0,6%) wurden tiefergestellt. Der Pharmakonzern erhielt vom FDA die Zulassung für eine stärkere Dosierung von Ventavis zur Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) der Klasse III und IV wie auch die Zulassung für Tracleer bei leichteren Symptomen der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH). Marktteilnehmern zufolge waren die Neuigkeiten grossenteils schon im Kurs eingepreist.


Zu den ebenfalls schwächeren Kühne + Nagel (-1,5%) und Sonova (-0,5%) lagen keine Nachrichten vor.


Druck auf den Leitindex SMI übten die Schwergewichte Roche (-0,9%) und Novartis (-0,2%) aus sowie Nestlé (-0,5%). Der Nahrungsmittelhersteller legt am Mittwoch Zahlen vor, wie auch Swisscom (+0,2%) und Nobel Biocare (+1,8%). Zu letzteren hiess es am Markt, Deckungskäufe aus dem Lager ausländischer Hedge Fonds hätten für die neuen Jahreshöchststände gesorgt.


Die Assekuranzen tendierten freundlich, Swiss Re (+1,9%) wurden von zuversichtlichen Aussagen des CEO Stefan Lippe in einem Interview gestützt. Der Rückversicherer könnte gemäss Lippe die Rückzahlung der Wandelanleihe von Berkshire Hathaway bereits jetzt verkraften. Fester notierten auch Swiss Life (+1,9%), Bâloise (+1,3%) sowie ZFS (+0,5%).


ABB rückten 0,4% vor. Der Technologiekonzern informierte über einen Auftrag von der Saudi Electricity Company in der Grössenordnung von 60 Mio USD. Vor den Geschäftszahlen am (morgigen) Dienstag schlossen Adecco (+0,6%) im Plus; Geberit (+1,6%) konnten deutlicher zulegen.


OC Oerlikon (+4,3%) lagen an der Tabellenspitze. Am Markt wurde erneut über eine mögliche Übernahme der Textilsparte – oder zumindest Teilen davon – durch Rieter spekuliert. Rieter aus dem breiten Markt gewannen 0,4%. Auch Gerüchte über eine Verschmelzung mit dem Winterthurer Traditionskonzern Sulzer (Aktie -2,3%) wurden wieder aufgegriffen.


Im breiten Markt fielen Pelikan (-7,5%), COS (-6,6%) und Rätia Energie (-6,0%) durch grössere Einbussen auf, Infranor (+21,8%) und Bobst (+9,4%) legten stark zu. Zu Helvetia (+5,8%) kursierten neue Übernahmespekulationen mit Blick ins Ausland. In der Vergangenheit wurde Bâloise ein Interesse nachgesagt. (awp/mc/ps/30)

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