CH-Schluss: Etwas schwächer – UBS unter Druck

Die US-Konjunkturdaten am Nachmittag hatten kaum Einfluss auf die Kursentwicklung. So blieben die Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Bürger im Juni ohne Folgen. Die ausstehenden Hausverkäufe in den USA stiegen im Juni unerwartet auf ein Zweijahreshoch, konnten dem Markt jedoch auch keine nachhaltigen Impulse geben. Auch von der Wall Street gab es keine eindeutigen Signale. Im Fokus standen hierzulande UBS sowie Givaudan nach der Vorlage der Halbjahreszahlen.


Der SMI schloss am Dienstag 0,46% tiefer auf 5’939,78 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,87% auf 893,44 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,48% auf 5’104,53 Zähler.


UBS drehten nach einem leicht festeren Start ins Minus und schlossen 4,3% leichter. Zeitweise gaben die Valoren gar 6,6% nach. Als negativ sahen Analysten den im zweiten Quartal weiterhin hohen Abfluss von Kundengeldern, als positiv die verbesserte Kapitalausstattung sowie den weiteren Abbau von Risikopositionen. Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen, hatten die Titel doch zuletzt stark zugelegt. Von Freitagnachmittag nach Bekanntwerden der Grundsatzeinigung im US-Steuerstreit bis Montag Abend waren es knapp 6,7%.


Am Nachmittag wurde bekannt, dass die UBS in der Schweiz per sofort ein integriertes Management-Team bildet. Auch erklärte CEO Oswald Grübel gegenüber der Online-Ausgabe des «Wall Street Journal», er rechne damit, dass der Bund seine Beteiligung an der Grossbank bis Ende Jahr verkaufen werde.


Givaudan konnten die frühen Aufschläge nicht halten und gingen 1,0% leichter aus dem Handel. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hatte mit dem Halbjahresergebnis die Umsatz- und EBITDA-Schätzungen des Marktes übertroffen sowie den kurz- bis längerfristigen Ausblick bestätigt. Auch hier sprachen Händler von Gewinnmitnahmen nach dem Kursanstieg der letzten Tage.


Die grössten Abschläge verbuchten Clariant (-5,9%). Es sei zu Abgaben aus dem Lager institutioneller Investoren nach einer Rückstufung von «Übergewichten» auf «Marktgewichten» gekommen, hiess es. Rückzüge der Anleger belasteten auch Nobel Biocare (-2,2%) nach der jüngsten Hausse. Eine Hochstufung auf «Neutral» («Underperform») bei einem fast verdoppelten Kursziel konnte dies nicht ausgleichen.


Swatch (-1,2%) litten Händlern zufolge unter einsetzenden Gewinnmitnahmen nach einem negativen Analysten-Kommentar. Richemont (-1,0%) verloren ebenfalls. Grössere Abgaben wiesen noch die zyklischen Holcim (-3,7%) und OC Oerlikon (-2,6%) auf.


Die defensiven Roche (+0,1%) zeigten sich gehalten, während Nestlé (-0,3%) und Novartis (-0,7%) auf dem Leitindex SMI lasteten.


Die Finanzaktien tendierten unterschiedlich. So büssten Swiss Life 0,7% und Julius Bär 0,8% ein. Bâloise schlossen unverändert und ZFS (+0,1%) wenig verändert; den Sprung ins Plus schafften Swiss Re (+0,9%) einen Tag vor dem Quartalsausweis und nach guten Zahlen des grössten Konkurrenten, Munich Re. Credit Suisse legten gar um 2,7% zu und waren Spitzenreiter unter den Bluechips, was mit Umschichtungen aus UBS erklärt wurde.


Vor dem Zahlenausweis vom Donnerstag rückten Petroplus um 1,3% vor, Sonova gewannen 1,8%.


Im breiten Markt gaben Rieter (-4,4%) stark nach. Der Industriekonzern hatte vorbörslich den Abgang von CEO Harmut Reuter sowie einen Verlust von 150 Mio CHF im ersten Halbjahr vermeldet. AFG verloren nach Halbjahresresultaten 5,7%, das Unternehmen hatte mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen verfehlt. Auch Belimo (-5,7%) schlossen nach Zahlen deutlich leichter; Orell Füssli büssten 1,6% ein. (awp/mc/pg/32)

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