Auch eine Erholung der Finanztitel sei für das Kursplus mit verantwortlich.
Derweil hatte die Europäische Zentralbank (EZB) wie erwartet den Zinssatz unverändert auf 1,00% belassen. Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet in der anschliessenden Pressekonferenz gaben nur mässige Impulse – die Zentralbank signalisierte weiterhin ein niedriges Zinsniveau. Die etwas schwächeren Daten vom US-Arbeitsmarkt wurden weitgehend ignoriert. Die Wall Street feierte solides Wachstum in China sowie die leichte Entspannung beim Euro.
Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss mit Gewinnen von 0,91% auf 6’376,66 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 1,29% auf 974,95 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) kletterte um 0,82% auf 5’598,76 Punkte.
Neben gesuchten zyklischen Werten stachen Novartis mit +2,3% positiv heraus. Die Titels des Pharmaherstellers seien im Hinblick auf die heute erwartete Zulassungsempfehlung für das MS-Medikament Gilenia durch den vorberatenden FDA-Ausschuss gefragt, so Händler. Währenddessen hinkten die Indexschwergewichte Roche (-0,4%) und Nestlé (+0,3%) etwas hinterher.
Finanztitel konnten sich erholen. Zählten UBS bis zum Nachmittag noch zu den Verlierern, schafften die Titel zum Handelsschluss ein Plus von 0,2%. Damit schüttelten die Titel eine Kurszielsenkung durch die Société Générale ab. Auch die weiter harte Haltung des Nationalrates um den UBS-Staatsvertrag rückte in den Hintergrund. CS Group gewannen 0,4% und Julius Bär konnten um 0,9% steigen.
Unter den Zyklikern kletterten Clariant um 3,0% dicht gefolgt von Holcim (+2,7%). Der Zementhersteller profitierte Händlern zufolge von einer Kurszielerhöhung durch die Citigroup, zudem wirke eine positive Studie zum europäischen Baustoffsektor vom Vortag noch nach.
Weitere grössere Gewinner waren Givaudan (+3,5%), Sonova (+3,1%) und Geberit (+2,5%), auch die Luxusgüterhersteller Swatch (+2,7%) und Richemont (+2,9%) waren gefragt und stützten den Index. Einem Händler zufolge setzten diese Titel ihre überdurchschnittliche Entwicklung derzeit nahezu ungebremst fort.
Die Aktien von Swiss Life, die den SMI demnächst verlassen müssen, verloren als Schlusslicht 0,8%. Die Titel des SMI-Aufsteigers Transocean sackten um 6,8% ab. Das US-Justizministerium hatte Zweifel geäussert, dass BP und Transocean ausreichend Mittel haben, um für die Kosten der Ölkatastrophe aufzukommen.
Aus dem breiten Markt vermeldete Tecan (+7,8%) eine Liefervereinbarung mit Novartis, allerdings ohne finanzielle Details bekannt zu geben. Die Analysten der ZKB stufen den mehrjährigen Liefervertrag als positiv für Tecan ein und gehen von einem zusätzlichen Umsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich aus.
Bei Genolier Swiss Medical Networks (Aktie +0,6%) wurden an einer wohl turbulenten Generalversammlung Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan und VR-Mitglied Antoine Kohler abgewählt. Zudem wurde danach das bisherige Management ausgewechselt. (awp/mc/pg/31)