CH-Schluss: Fest unter Tageshoch – UBS haussieren nach Zahlen
Am Nachmittag sorgten gemischte Konjunkturdaten noch für eine «Delle» im Kursverlauf, allerding nur vorübergehend. So sank in den USA das Verbrauchervertrauen im Juli auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2009. Dem gegenüber stiegen aber die Hauspreise im Mai stärker als erwartet an.
Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 1,22% höher auf 6’275,19 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,58% auf 964,96 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,08% auf 5’546,36 Stellen.
UBS (+11,2% auf 17,46 CHF) reagierten mit kräftigen Kursavancen auf den Q2-Ergebnisausweis. Das Zahlenset der Grossbank hat die Markterwartungen deutlich übertroffen. Grund für das besser als erwartete Resultat ist gemäss Analysten das gute Abschneiden im Investment-Banking-Geschäft. Im Anschluss an die Quartalszahlen hat Standard & Poor’s die UBS-Aktie auf «Buy» von «Hold» (12-Mte.-Kursziel: 20 CHF) heraufgestuft.
CS (+5,9%) und Julius Bär (+2,6%) waren im Gefolge der Ergebnisse der Konkurrenz ebenfalls deutlich gesucht. Zudem hätten auch die am Dienstagabend gefassten Beschlüsse zu «Basel III» den Bankensektor gestützt, so Marktbeobachter.
Auch die Assekuranzen vermochten von der guten Stimmung im Finanzsektor zu profitieren. Am stärksten legten dabei Swiss Life (+5,1%) zu. Die Titel des Lebensversicherers wurden zusätzlich von von einer Ratingerhöhung auf «Neutral» von «Underweight» durch JPMorgan gestützt. Swiss Re (+2,5%), ZFS (+2,2% und Bâloise (+1,2%) verteuerten sich ebenfalls deutlich.
Grössere Gewinne verzeichneten auch Transocean (+4,9%). Die Titel hatten bereits am Vortag im US-Handel kräftig gewonnen und davon profitiert, dass die endgültige Versiegelung des Öllecks im Golf von Mexiko näher rücken könnte.
Petroplus (+2,0%) gehörten ebenfalls zu den grössten Kursgewinnern. Merrill Lynch hat für die Titel zwar das Kursziel gesenkt, das «Buy»-Rating aber bestätigt. Das Unternehmen dürfte mit seinen Zweitquartalszahlen positiv überraschen, glauben die Experten.
Unter den defensiven Indexschwergewichten, die wie bereits am Vortag weniger gefragt waren, behaupteten sich Roche (+1,0%). Die Titel seien nach den jüngsten Abgaben auf tieferem Niveau wieder gefragt gewesen, so Marktbeobachter. Nestlé (-1,3%) und Novartis (-0,2%) gaben hingegen nach. Novartis profitierte somit nicht von den guten Q2-Zahlen und der erhöhten Jahresprognose von Alcon.
Am Tabellenende notierten Swatch (-1,8%), Richemont (-1,4%) oder SGS (-1,3%). ABB (-1,3%) litten nach den deutlichen Kursavancen um rund 10% in den letzten vier Handelstagen unter Gewinnmitnahmen. Zudem hat JPMorgan den europäischen Investitionsgütersektor auf «Neutral» von «Overweight» gesenkt, was sich trotz einer bestätigten Einstufung der ABB-Titel mit «Overweight» belastend ausgewirkt hätte, so Händler.
Im breiten Markt legten Also (+1,3%) nach Zahlen zu, LUKB notierten nach dem Halbjahresausweis hingegen unverändert. Ebenfalls nach Ergebnisvorlage verloren AMS (-5,0%) undb(-0,4%).
Prozentual die grössten Gewinne erzielten im breiten Markt Groupe Minoteries (+10,7%) oder Energiedienst (+6,9%). Im Zuge des guten UBS-Ausweises waren auch EFG (+6,4%) oder Valartis Group (+4,4%) gefragt. Grössere Verluste erlitten Infranor (-17,1%) ohne News oder Pelikan (-7,9%). (awp/mc/ps/30)