CH-Schluss: Fester – Clariant sehr gefragt

Die US-Auftragseingänge waren im April deutlich besser ausgefallen als vom Markt erwartet.


An der Wall Street und danach auch am hiesigen Markt schmolzen die Kursgewinne jedoch wieder etwas zusammen. Händler machten steigende Notierungen beim US-Leichtöl dafür verantwortlich. Am Schweizer Markt stützen vor allem Clariant die Kurse, während UBS und ZFS den Markt bremsten. Marktbeobachter bezeichneten das Geschehen wegen fehlender Unternehmensnachrichten jedoch als ruhig und relativ impulslos.


Der SMI schloss um 17.30 Uhr 0,76% oder 56,53 Punkte höher auf 7’474,50 Einheiten (Tageshoch 7’505,83). Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gewann gar 0,89% auf 1’150,37 Punkte. Der marktbreite SPI stieg um 0,81% auf 6’296,55 Punkte.


Im Blue Chip Barometer SMI verhalfen Nachrichten aus den USA und die Entwicklung des Ölpreises Clariant (+4,3% auf 11,52 CHF) am Nachmittag zum obersten Tabellenplatz. Händler verwiesen auf Äusserungen des amerikanischen Chemiekonzerns Dow Chemical. Dieser gab bekannt, dass er die Preise auf der ganzen Produktpalette um rund 20% anheben werde. Der produktübergreifende Charakter der Massnahme setze ein Zeichen für die gesamte Industrie, hiess es. Auch die nur im SLI kotierten Ciba (+2,5% auf 34,12 CHF) legten in Folge zu.


Syngenta (+2,7% auf 314,25 CHF) gelang nach anfänglichen Kursverlusten der Sprung in die Pluszone. Gemäss einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums steht der Maisanbau kurz vor dem Abschluss.


Von den Index-Schwergewichten waren Nestlé (+1,5% auf 511,50 CHF) nach Spekulationen um ein Joint Venture mit Hershey gefragt. Roche (+0,9% auf 177,50 CHF) zeigten sich vor dem Onkologie-Kongress ASCO stark, während Novartis 0,4% auf 54,10 CHF abgaben.


UBS (-0,8% auf 26,04 CHF) rangierten auch am zweiten Tag des Ex-Anrechtehandels auf dem letzten Tabellenplatz. Druck und Volatilität dürfte während der gesamten Dauer der Kapitalerhöhung (Ende Bezugrechtshandel am 9.6.) auf den Valoren lasten, hiess es im Handel. Von rund 725 Mio ausgegebenen Bezugsrechten waren am Vortag 105 Mio Stück umgesetzt worden, am Berichtstag waren es 128 Mio.


Fester notierten hingegen Julius Bär (+1,5% auf 82,85 CHF) und CS (+1,1% auf 52,85 CHF).


ZFS verloren 0,7% auf 300,25 CHF. Händler machten u.a. den Rückzug von Generali als Interessent beim Verkauf der Versicherungssparte der Royal Bank of Scotland verantwortlich. ZFS gilt demnach als Favorit unter den möglichen Käufern. Andere Versicherungswerte tendierten im Plus: Swiss Re mit +2,3% auf 79,55 CHF, gefolgt von Bâloise (+1,8% auf 117,40 CHF) und Swiss Life (+0,4% auf 289,50 CHF).


Swisscom (+0,8% auf 361,25 CHF) schlugen den Index. Das Unternehmen hatte eine strategische Partnerschaft mit dem US-Telekommunikationsriesen Verizon bei Geschäftskunden angekündigt.


Die SLI-Titel Logitech (+4,0% auf 33,68 CHF) waren sehr gefragt. Händler begründeten dies mit guten Vorgaben des US-Technologiesektors sowie einer positiven Studie der Landsbanki Kepler.


Im breiten Markt kletterten Card Guard 10,5%. Die Medizinaltechnikerin hat eine Einigung in einem Rechtsstreit erzielt und eine Vergleichszahlung erhalten.


Tamedia (+8,8%) verzeichneten am Nachmittag einen deutlichen Anstieg. Im Handel war von Gerüchten über einen Rückzug von der Börse die Rede.


Santhera legten 8,2% zu. Das Biotechunternehmen will an einem Myologie-Kongress in Marseille positive präklinische Daten zu einem Wirkstoff gegen kongenitale Muskeldystrophie präsentieren.


Phoenix Mecano (-0,2%) hingegen wurden verkauft. Der Gehäuse- und Komponentenhersteller übernimmt die deutsche Wiener-Gruppe mit 27 Mitarbeitenden und streicht im Zuge von Restrukturierungen 61 Stellen. (awp/mc/pg)

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