Finanztitel und zyklische Werte verbuchten dabei überdurchschnittliche Aufschläge.
In den USA gingen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stark zurück. Allerdings dämpfte ein Einbruch bei den Baubeginnen März und die Korrektur des überraschenden Plus vom Februar die Euphorie. Der wiederum besser als erwartet ausgefallene Philadelphia-Fed-Index April verhinderte laut Händlern einen nachhaltigen Schwächeanfall der Kurse. Die Wall Street selbst gab nach einem kaum veränderten Start bis Börsenschluss in Europa leicht nach.
Der SMI stieg bis Handelsschluss um 1,94% oder 98,52 Stellen auf 5’163,95 Punkte und damit auf sein Tageshoch. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI schloss 2,29% fester auf 756,81 Zählern. Der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, gewann 1,81% auf 4’367,81 Stellen.
An der Spitze haussierten Clariant (+12,7% auf 6,20 CHF). Am Vortag hatten die Analysten von Merrill Lynch das Anlagerating auf «Buy» («Neutral») angehoben und das Kursziel von 7 CHF bestätigt. Händler sahen auch Übernahmespekulationen als denkbarer Auslöser. Es scheine sich im europäischen Chemiesektor eine weitere Konzentrationswelle abzuzeichnen, hiess es.
Finanzwerte profitierten unter anderem vom überraschend guten Quartalsausweis von JPMorgan. Die Unternehmensführung der US-Bank äusserte sich auch zuversichtlich zur Finanzlage. Dies unterstütze Hoffnungen auf eine Erholung des Sektors, hiess es am Markt.
UBS gewannen 5,4% auf 13,03 CHF. Am Vortag hatten Aussagen zum ersten Quartal 2009 anlässlich der Generalversammlung zu Verlusten von knapp 7% geführt. CS (+7,9% auf 40,12 CHF) tendierten noch stärker im Plus, Julius Bär (+4,1% auf 36,40 CHF) etwas moderater.
Sehr fest unter den Assekuranzen notierten Swiss Re (+7,0% auf 25,84 CHF) nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank (Kursziel 35 statt 30 CHF) im Rahmen einer Branchenstudie. Zu ZFS (+3,4% auf 198,70 CHF) kursierten Gerüchte, wonach das Unternehmen kurz vor dem Kauf der US-Autoversicherungssparte des Versicherungskonzerns AIG steht.
Zykliker waren ebenfalls gefragt, vor allem Kühne + Nagel (+6,2% auf 77 CHF) vor dem Zahlenausweis am kommenden Montag. Bei Logitech (+5,2% auf 13,85 CHF) zogen die Anleger positive Rückschlusse aus den Prognosen von Nokia zum weiteren Geschäftsverlauf.
Roche (+1,8% auf 152,40 CHF, frühes Tageshoch 152,60 CHF) tendierten nach Bekanntgabe eines soliden Erstquartalsumsatzes zum Schluss wieder fester. Händler verwiesen dabei auf noch nicht verfügbare Informationen – die Ergebnisse zweier Studien zu den «Blockbustern» Avastin und Herceptin für neue Indikationen und die für Ende Juli in Aussicht gestellte Revision der Jahresprognosen. Novartis gewannen 0,7% auf 42,60 CHF, Actelion verloren 1,7% auf 49,16 CHF.
Nestlé (+0,2% auf 38,86 CHF) hielten sich unterdurchschnittlich. Als belastend galt der Umsatzrückgang des Getränke- und Nahrungsmittelkonzerns Danone im ersten Quartal.
Petroplus (-1,5% auf 18 CHF) litten unter einer Studie von Barclays Capital. Die Analysten starteten die Abdeckung mit «Underweight», einem Kursziel von 15 CHF und gaben aufgrund globaler Überkapazitäten einen düsteren Ausblick für die Raffinerieindustrie.
Schlusslicht unter den 30 Bluechips waren OC Oerlikon (-6,2% auf 69,20 CHF) ohne fundamentale News. Lonza (-5,2% oder 5,50 CHF auf 100,20 CHF) wurden am Berichtstag ex-Dividende von 1,75 CHF gehandelt.
Im breiten Markt verloren Sulzer (-1,4%) nach Information zum Q1-Bestellungseingang. Metall Zug (+0,5%) legten nach zuversichtlichen Prognosen zum laufenden Geschäftsjahr leicht zu.
Goldbach (+13,6%) profitierten von gestrigen Aussagen des Managements zum künftigen Wachstum. Am Vortag hatte sich der Kurs nicht bewegt. Kardex stiegen nach der angekündigten Übernahme des skandinavischen Vertriebspartners um 4,1% und Aryzta nach dem Ausstieg der Beteiligungsgesellschaft Lion Capital um 3,0%. (awp/mc/pg/32)