Der Startschuss zur Aufwärtsbewegung kam von den Zuwächsen an den US-Börsen, wo die Rezessionsbefürchtungen von den starken Daten zur Industrieproduktion gedämpft wurden. Allerdings gebe es auf Inflationsseite nach wie vor keine Entwarnung, wie Verbraucher- und Erzeugerpreise gezeigt hätten.
Aber auch Unternehmensdaten stützten die Kurse. Vor allem die übertroffenen Erwartungen im Finanzsektor sorgten für eine Belebung der von der Finanzkrise getrübten Stimmung. Gebremst wurde der Markt von den grosskapitaliserten Nestlé-Aktien, die mit Dividendenabschlag gehandelt wurden.
Der SMI schloss um 17.30 Uhr 0,88% oder 63,28 Punkte höher auf 7’250,70 Einheiten. Der gekappte SLI gewann gar 1,51% auf 1’125,32 Punkte – hier habe sich der dank der Kappung limitierte Einfluss der Nestlé-Aktie bemerkbar gemacht, hiess es. Der marktbreite SPI stieg um 1,44% auf 6’020,67 Punkte.
An der Spitze des SMI etablierten sich aus dem Luxusgütersektor Swatch (+5,7% auf 268,25 CHF) und Richemont (+3,8% auf 57,65 CHF). Händler verwiesen auf einen guten Quartalsbericht der französischen LVMH sowie auf die schwache Performance der beiden Titel zuletzt.
Die Grossbankenaktien UBS (+1,0% auf 34,06 CHF) und Credit Suisse (+2,1% auf 53,00 CHF) zogen im Gefolge der amerikanischen Finanzwerte etwas an. Die für die Branche relevanteren Zahlen folgen aber erst Ende Woche mit Merrill Lynch (Donnerstag) und Citigroup (Freitag).
Deutlich im Plus notierten Clariant (+3,8% auf 9,31 CHF) – Marktteilnehmer zitierten einmal mehr aufgeflammte Übernahmegerüchte. Für Syngenta (+3,2% auf 315,00 CHF) dürften die gestiegenen Preise für Agrarprodukte und positive Kommentare des Konkurrenten DuPont gesprochen haben.
Zum Teil deutlich gefestigt zeigten sich auch die Pharmatitel Novartis (+0,8% auf 47,26 CHF) und vor allem Roche (+2,2% auf 170,60 CHF). Die japanische Roche-Tochtergesellschaft Chugai hat von den zuständigen Gesundheitsbehörden die Zulassung für Actemra gegen rheumatoide Arthritis erhalten, was das Sentiment für den Titel positiv beeinflusse. Zudem hat die US-Tochter Genentech ihr Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet.
Nestlé belasteten den Markt mit einem Abschlag um 2,3% oder um 12,00 CHF auf 506,50 CHF. Die Titel wurden allerdings ex-Dividende (12,20 CHF) gehandelt. Zudem hat L’Oreal, Nestlé hält rund einen Viertel am der französischen Konzern, mit seinen Umsatzzahlen im ersten Quartal enttäuscht.
Synthes (-0,7% auf 141,60 CHF) büssten einen Teil der gestern im Anschluss an die Quartalszahlen verbuchten Gewinne wieder ein.
Im SLI standen Logitech (+4,8% auf 25,36 CHF) an der Tabellenspitze. Hier habe Intel mit seinem Ausblick für Hochstimmung bei Technologiewerten gesorgt, hiess es im Handel.
In der zweiten Reihe legten Emmi (unverändert) und Inficon (+2,5%) Zahlen vor.
COS verloren 39,80% oder 11,75 CHF, wobei hier eine Nennwertreduktion von 12 CHF pro Aktie zu berücksichtigen war. (awp/mc/pg)