CH-Schluss: Fester – Ölpreis und Wall Street beleben

Dabei habe die Börse angesichts teils überverkauften Titeln vor allem von einer Stütze durch sinkende Ölpreisnotierungen und einer entsprechend freundlichen Eröffnungsphase an der Wall Street profitiert, hiess es im Handel. Unter den einzelnen Branchen war allen voran zyklische Valoren gesucht, die teils deutlich zulegen konnten. Hingegen drückten Finanztitel mit wenigen Ausnahmen auf das Sentiment.

Der SMI gewann um 42,99 Punkte oder 0,63% auf 6`815,73 Punkte. Intraday hat der SMI das bisherige Jahrestief vom März (6`751,6 Stellen) unterschritten und diese Marke neu auf 6`738,93 Punkte gedrückt. Die Handelsbandbreite erreichte knapp 100 Punkte. Der SLI schloss um 0,53% höher bei 1`018,93 Punkten. Der breitere SPI rückte um 0,64% auf 5`724,02 Punkte vor.

Unter den zyklischen Titeln erzielten ABB die grössten Avancen mit einem Plus um 3,8% auf 28,64 CHF. Ciba legten nach einem Interview mit einer Nachrichtenagentur um 2,4% auf 27,60 CHF zu. Ciba soll die Produktpalette um 30-40% reduzieren wollen und so Produkte eliminieren, die nicht mehr den Erwartungen entsprechen würden. Clariant avancierten um 2,3% auf 9,80 CHF. Dazwischen schoben sich Logitech mit Gewinnen um 2,9% auf 27,06 CHF.

Weiter zogen unter anderen Adecco (+1,3% auf 49,14 CHF) an. Beim Personaldienstleister hätten sich gute Zahlen des Konkurrenten Michael Page ausgewirkt, heisst es im Handel.

Unter den defensiven Werten legten die Indexschwergewichte Nestlé um 1,6% auf 45,96 CHF zu. Novartis (+0,8% auf 58,05 CHF) lagen noch leicht überdurchschnittlich im Plus. Roche (-0,5% auf 179,10 CHF) gaben hingegen nach. Die Verluste wurden im Handel auf einen Artikel in der Sonntagsausgabe der «New York Times» zurückgeführt, der die Wirksamkeit von Avastin und die hohen Preise des Medikamentes zum Thema hatte.

Bei den Bankentiteln litten vor allem UBS (-2,5% auf 19,97 CHF). Am Vormittag erreichten die Titel mit 19,54 CHF ein neues Allzeittief. Das Wochenende sei mit schlechten Nachrichten übersäht gewesen, hiess es im Handel. Dazu zählen eine negative Branchenstudie von Goldman Sachs sowie Berechnungen des Hedge-Fonds Bridgewater Associates, wonach die Verluste in Folge der Finanzkreise bei den Banken weltweit 1,6 Bio USD betragen könnten.

CS (-1,9% auf 43,56 CHF) waren die zweitgrössten Verlierer. Die Grossbank will Medienberichten zufolge beim Top-Management im europäischen Investment Banking 30% der Kosten sparen und die Strukturen straffen. Julius Bär zogen hingegen um 1,3% auf 62,50 CHF am.

Die Assekuranzvaloren konnten sich von ihren Tagestiefstwerten erholen, nachdem über weite Strecken vor allem eine Branchenstudie der UBS den Sektor stärker belastet hatte. Das Institut hat die Kursziele für die Aktien diverser Schweizer Versicherer reduziert und sieht den Druck auf den Kapitalmarkt aufgrund der Inflation und des makroökonomischen Ausblicks als Hauptrisiko für den Sektor. Bâloise (-0,8% auf 99,80 CHF) schlossen tiefer. Swiss Re (+0,1% auf 65,90 CHF), ZFS (+0,4% auf 254,00 CHF) und Swiss Life (+1,5% auf 270,25 CHF) zeigten resistenter. Die CS hat die Abdeckung von Swiss Life mit dem Anlagerating «Outperform» und einem Kursziel von 347 CHF wieder aufgenommen.

Im breiten Markt erzielten unter anderen Komax (+5,1%) Avancen. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2008 den Bestellungseingang um 16% auf 210 Mio CHF erhöht. Analysten zeigten sich über die unerwartet publizierte Meldung erfreut, zumal Komax auch die weiteren Aussichten als erfreulich bezeichnet hatte.

Auch Huber + Suhner (+1,8%) waren gefragt. Das Unternehmen will nach Aussagen des CEO Urs Kaufmann in der Finanzpresse vom wachsenden Markt der Fiberoptik profitieren und Wachstum im zweistelligen Prozentbereich in den nächsten Jahren erzielen.

Straumann (+0,3% auf 247,00 CHF) konnten nach anfänglichen Verlusten in die Pluszone drehen. Goldman Sachs hat das Kursziel auf 225 (240) CHF reduziert. Als Grund nennt das Brokerhaus eine zu erwartende Wachstumsverlangsamung im Geschäft mit den Zahnimplantaten. Die Titel fallen von der «Conviction Sell List», die Einstufung bleibt hingegen auf «Sell».

Im Abwärtssog der Banken müssen auch EFG (-0,5%) Abschläge hinnehmen, notieren aber deutlich über Tagestief.

Die prozentual grössten Einbussen erlitten Zwahlen & Mayr mit 10,9%. (awp/mc/gh/34)

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