Händler bezeichneten die Stimmung als insgesamt gut. Die diversen am Nachmittag publizierten US-Konjunkturdaten vermochten den Aufwärtstrend nicht zu stoppen, obwohl etwa der vielbeachtete Philadelphia-Fed-Index schwächer als erwartet ausfiel. Damit bestünden unverändert Aussichten auf weitere quantitative Lockerungsmassnahmen durch die Federal Reserve, hiess es am Markt.
Der Leitindex SMI schloss um 0,54% höher bei 6`512,19 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) verbesserte sich um 0,66% auf 1`008,33 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,54% auf 5`777,56 Punkte.
An der Spitze der SMI-Kursliste behaupteten sich den ganzen Donnerstag über die Uhrenwerte Swatch (+4,4%) und Richemont (+3,8%), die von den guten Schweizer Uhrenexportdaten im September profitierten. Mit einer Steigerung der Uhrenausfuhren um 25,5% im September sei von einer Abschwächung weiterhin keine Spur wahrzunehmen, kommentierte ein Analyst. Zudem sei das margenstarke obere Segment erneut überdurchschnittlich gewachsen.
Gestützt wurde der Markt zudem von den schwergewichtigen Nestlé (+1,8%), die im Vorfeld der Veröffentlichung von Quartalszahlen am Freitag zulegten. Von Händlern wurde auf die guten Umsatzzahlen des französischen Konkurrenten Danone verwiesen, aus denen Rückschlüsse auf die Nestlé-Resultate gezogen würden. Deutliche Avancen verzeichneten auch Lonza (+3,1%) und SGS (+2,4%).
Novartis (unv.) gaben ihre Gewinne im Tagesverlauf dagegen ab, obwohl das Pharmaunternehmen mit einem über den Erwartungen ausgefallenen Quartalsergebnis überzeugen konnten. Innerhalb des Pharmasektor sei Novartis im dritten Quartal wohl am stärksten gewachsen, lobte ein Analyst. Die Papiere der Konkurrentin Roche (-0,5%) präsentierten sich trotz positiver Produkt-Neuigkeiten schwach.
Starke Verluste mussten die CS-Papiere (-4,5%) hinnehmen, nachdem die Grossbank ein klar unter den Erwartungen ausgefallenes Quartalsergebnis vorgelegt hat. Marktbeobachter sprachen von einem glanzlosen Resultat, das auch unter Ausklammerung der diversen Sonderfaktoren die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Titel von UBS (+0,5%) und Julius Bär (+1,0%) legten dagegen zu.
Die stärksten Abgaben im SMI erlitten Actelion (-6,2%), die für einen enttäuschenden Quartalsausweis abgestraft wurden. Analysten bemängelten nicht nur den überraschend niedrigen Umsatz, auch die Aussagen zum kommenden Geschäftsjahr wurden als wenig inspirierend beurteilt. Der vom Unternehmen angekündigte Aktienrückkauf wurde zwar begrüsst, aber auch als Abwehrmassnahme gegen eine unfreundliche Übernahme interpretiert.
Bei Synthes (+0,2%) vermochten die am Donnerstag publizierten Umsatzzahlen ebenfalls nicht zu überzeugen. Die Analysten sprachen von «leicht enttäuschenden Ergebnissen». Bezüglich den künftigen Wachstumsaussichten zeigten sie sich geteilter Meinung.
Am breiten Markt legten OC Oerlikon (+0,7%) nach Vorlage des Quartalsergebnisses zu, obwohl die Zahlen zum Umsatz und Auftragseingang nach neun Monaten die Erwartungen knapp verpassten. Die Ergebnisse wurden von Marktbeobachtern als insgesamt neutral beurteilt. Auch die Erhöhung der Jahresprognosen 2010 komme nicht überraschend, hiess es.
Deutlich zulegen konnten Inficon (+4,3%), nachdem das Unternehmen im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten klar übertreffen konnte. Dagegen setzten die Valiant-Aktien (-3,3%) ihren seit Tagen andauernden Sinkflug fort. (awp/mc/gh/34)