CH-Schluss: Fester – Swiss Life mit den deutlichsten Aufschlägen

Im späten Handel kamen wieder Spekulationen um eine Schieflage bei der US-Investmentbank Lehman Brothers auf und belastete vorübergehend die Finanzwerte. Händler hielten die Gerüchte allerdings für unwahrscheinlich. Marktteilnehmer würden versuchen, den Markt um jeden Preis nach unten zu drücken, sagte einer, einige Shorties seien wohl nicht aus ihren Positionen herausgekommen.


Am Nachmittag standen noch Konjunkturzahlen aus den USA an. Die Zahl der Erstanträge auf Leistung der US-Arbeitslosenversicherung fielen saisonbereinigt leicht besser als erwartet aus. Zudem publiziert das US-Handelsministerium die dritte Veröffentlichung für das BIP im vierten Quartal 2007. Das US-Wirtschaftswachstum stieg demnach annualisiert um 0,6%. Die Börsen reagierten allerdings kaum auf die Zahlen.


Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag mit einem Plus von 1,12% oder 80,41 Einheiten auf 7’264,94 Punkten. Der 30 Unternehmen umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,20% auf 1’107,91 Zähler, der Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 1,20% auf 5’983,78 Punkte.


Deutlichster Gewinner waren die Aktien von Swiss Life (+7,2% auf 268,25 CHF). Das vorgelegte Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr überzeugte die Analysten. Positiv werteten sie vor allem den Gewinn aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten sowie die beinahe abgeschriebenen Subprime-Positionen.


Die weiteren Versicherungswerte schlossen uneinheitlich. Während Bâloise (+2,1% auf 96,4 CHF) mit vom positiven Sentiment profitieren konnte, legten ZFS (+0,2% auf 314,25 CHF) nur leicht zu. Morgan Stanley nahm die Abdeckung von ZFS mit dem Anlagerating Overweight und einem Kursziel von 420 CHF. Swiss Re (-0,1% auf 87,90 CHF) schlossen sogar mit Verlusten.


Bei den Banken gingen UBS (+1,2% auf 29,70 CHF) und Credit Suisse (+0,9% auf 50,90 CHF) trotz den Gerüchten zu Lehman Brothers mit leichten Gewinnen aus dem Handel. Julius Bär (+0,1% auf 73,00 CHF) schlossen beinahe unverändert.


Auch die Valoren der beiden Pharmaschwergewichte Novartis (+1,5% auf 50,45 CHF) und Roche (+1,2% auf 189,60 CHF) gehörten zu der Spitzengruppe. Nestlé (+1,0% auf 501,00 CHF) schlossen hingegen durchschnittlich.


Daneben avancierten auch noch einige Zykliker. Clariant schlossen mit einem Plus von 4,1% auf 8,42 CHF, ABB legten 1,8% auf 26,70 CHF zu und Holcim stiegen um 1,3% auf 104,00 CHF.


Im SLI zeigten sich OC Oerlikon (+3,5% auf 333,75 CHF) nach Zahlen stark. Nachdem die Aktien des Industriekonzerns im frühen Handel im Minus notierten, kämpften sie sich bis am Mittag ins Plus. Grössere Aufschläge verzeichneten auch Petroplus (+2,4% auf 59,60 CHF) und Geberit (+2,4% auf 148,50 CHF).


Die deutlichsten Abgaben mussten hingegen Givaudan (-0,6% auf 995,50 CHF) hinnehmen. Vontobel hatte das Kursziel für die Aktien auf 1’130 CHF von 1’170 CHF gesenkt. Marktteilnehmer trennten sich auch von Richemont (-0,2% auf 56,70 CHF).


Im Gesamtmarkt (SPI) verzeichneten Winterthur Tech (+8,8%) deutliche Aufschläge. Winterthur hatte vorbörslich die Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 veröffentlicht und dabei die Markterwartungen übertroffen. Vor allem das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA habe positiv überrascht, schrieb ein Analyst. Daneben betonte er auch den zuversichtlichen Ausblick sowie die geringe Zyklizität der Branche. Bobst (+4,6%), COS (+4,1%), Crealogix (1,4%), Meyer Burger (+0,7%) und Newron (-2,0%) publizierten heute ebenfalls Zahlen. (awp/mc/pg)

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