CH-Schluss: Fester – Syngenta, OC Oerlikon und Meyer Burger gesucht
Im Vorfeld der US-Berichtssaison verlief der Handel jedoch in ruhigen Bahnen und die Volumen blieben entsprechend tief. Heute wird Alcoa den in den USA mit Spannung erwarteten Startschuss für die Quartalsberichterstattung geben. In der Schweiz haben Syngenta und Swiss Re im SMI unter anderem von positiven Analystenkommentaren profitiert.
Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 40,78 Punkte bzw. 0,45% auf 9’137,82 Zähler. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg 0,65% auf 1’403,18 Punkten. Der Swiss Performance Index (SPI) schloss 0,41% höher auf 7’442,55 Zähler.
Absoluter Spitzenwert bei den Bluechips blieben Syngenta (+5,3% auf 264,00 CHF). Die Aktien kletterten zwischenzeitlich gar auf ein neues Allzeithoch bei 266,25 CHF. Der Agrochemiekonzern profitierte von einer positiven Einstufung und einer Kurszielerhöhung auf 330 (220) CHF durch Morgan Stanley.
Allerdings sei der wahre Grund für die Kursavancen in Brasilien zu suchen, so ein Händler. Dort wurde bekannt, dass die Umsätze mit Pflanzenschutzmitteln in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres um 45% angezogen hätten. Am Mittwoch könnten Syngenta wieder in den Fokus der Anleger rücken, wenn Konkurrentin Monsanto Zahlen präsentiert. Syngenta selber wird am Donnerstag in einer Woche über die Geschäftsentwicklung berichten.
Im SLI wurden Syngenta aber noch von OC Oerlikon (+7,5% auf 552,00 CHF) übertrumpft. Die Aktien konnten vor allem in der zweiten Handelshälfte stark zulegen und sich weiter von dem Mitte August erzielten Jahrestiefst (336,50 CHF) entfernen. OC Oerlikon hat vor Börsenbeginn die Übernahme der deutschen Verschleiss Schutz Technik Keller GmbH & Co KG (VST Keller) bekanntgegeben. Am Nachmittag ging zudem aus einem Pressebericht hervor, dass sich der Grossinvestor Ronny Pecik gegen einen Zusammenschluss mit Sulzer oder Von Roll stellt.
Gesucht waren auch Swiss Re (+2,9% auf 111,10 CHF). Merrill Lynch hat das Kursziel für den Versicherer auf 145 (140) CHF erhöht und die Titel in die Europe-1-List aufgenommen. Unter den Versicherungen tendierten Swiss Life (+1,0% auf 315,50 CHF) und Bâloise (+0,7% auf 123,40 CHF) ebenfalls überdurchschnittlich fester.
Die Schwergewichte Roche (+0,5% auf 213,10 CHF) und Nestlé (+0,4% auf 513,00 CHF) lagen in etwa im Rahmen des Marktes. Novartis blieben dagegen unverändert bei 63,90 CHF.
Anders waren die Vorzeichen bei den Grossbankenaktien gelagert. So gaben UBS um 0,2% auf 67,95 CHF nach und CS verloren 0,4% auf 81,30 CHF. Nach den Avancen der letzten Woche seien diese Abgaben nicht allzu tragisch, sondern eher ein ‹Treten-an-Ort›, meinte ein Händler.
Adecco (-0,4% auf 74,25 CHF) gingen ebenfalls schwächer aus dem Handel. Händler verwiesen auf die französischen Arbeitsmarktdaten, wo im Temporärstellenbereich im August eine Wachstumsverlangsamung verzeichnet wurde.
Im breiten Markt standen SEZ am Ende gar mit 13,6% im Minus. Das in der Halbleiterindustrie tätige Unternehmen hat vorbörslich die Umsatz- und Gewinnerwartung für 2007 reduziert, was bei den Anlegern auf wenig Gegenliebe stiess.
Basilea sackten um 7,7% ab. Zwar hatte Basilea mit einer Phase-III-Studie zu Ceftobiprol in der Behandlung von im Krankenhaus erworbener Lungenentzündung erste positive Resultate erzielt. Allerdings konnten keine detaillierten Angaben dazu gemacht werden, wann die entsprechende Zulassung in den USA Tatsache werden könnte.
Auf der Gegenseite setzten Meyer Burger zu einem regelrechten Höhenflug an. Die Titel kletterten um 12,3% auf 342,00 CHF in die Höhe; der erste Kurs nach dem IPO im vergangenen November hatte lediglich 44,50 CHF betragen. Heute seien aus dem amerikanischen Raum aggressive Käufe zu beobachten, hiess es in Marktkreisen. Goldman Sachs hatte das Kursziel auf 550 (!) von zuvor 303 CHF angehoben und den Titel auf die ‹Conviction Buy List› genommen. (awp/mc/gh)