CH-Schluss: Fester – Umschwung zu Handelsende

Der Umschwung ist laut Händlern in erster Linie auf eine Phase der Bodenbildung zurückzuführen, wobei Deckungskäufe das Bild geprägt hätten. Für Unterstützung sorgte zudem der weiter sinkende Ölpreis.


Bis am frühen Nachmittag hatten enttäuschende Zahlen der US-Bank Wachovia und die Gewinnwarnung des Kreditkartenanbieters American Express den SMI noch in die Gegenrichtung gedrückt. Darunter litten vor allem die Bankenwerte, die sich bis zum Schluss nicht mehr in die Gewinnzone retten konnten. Auf der anderen Seite machten Roche den am Montag verlorenen Boden wieder gut, aber auch die Schwergewichte Novartis und Nestlé stützten.


Bis Börsenschluss gewann der SMI 0,93% respektive 64,03 Stellen auf 6’922,25 (Tageshoch 6’951,51) Punkte. Der Tagestiefstand wurde mit 6’759,71 Punkten kurz nach 13 Uhr gestellt. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 0,35% auf 1’040,46 Punkte, der breitere SPI legte um 0,73% auf 5’803,50 Punkte zu.


Tagessieger bei den Bluechips waren Roche (+3,6% auf 177,20 CHF). Der Genussschein hatte einiges gut zu machen, nachdem er am Vortag nach Bekanntgabe der Offerte an die Genentech-Minderheitsaktionäre mit 4,8% abgestraft wurde. Die Deutsche Bank und die West LB haben ihre Empfehlungen für Roche mit BUY bzw. ADD bestätigt und nur die Kursziele leicht angepasst. Ausserdem hat das Unternehmen die «kleine» amerikanische Forschungsfirma Mirus für 125 Mio USD übernommen.


Nebst Roche waren auch Novartis (+1,9% auf 60,35 CHF) und Nestlé (+1,1% auf 44,50 CHF) für den späten Anstieg des Gesamtmarktes verantwortlich. Aber auch Versicherungswerte wie Swiss Re (+1,9% auf 66,00 CHF), Bâloise (+1,4% auf 103,30 CHF) oder Swiss Life (+1,2% auf 278,25 CHF) halfen dem Markt.


Grössere Avancen verbuchten auch Lonza (+3,4% auf 152,00 CHF). Das Unternehmen wird morgen Mittwoch die Zahlen zum ersten Halbjahr präsentieren. Dies hat Actelion heute schon vollzogen; die Aktien kletterten um 1,6% auf 53,15 CHF in die Höhe. Analysten zufolge ist der Zahlenkranz gemischt, aber innerhalb der Erwartungen ausgefallen.


Dagegen standen Logitech (-5,2% auf 27,50 CHF) nach dem Q1-Ausweis im SMI/SLI am Tabellenende. Die Aktie sei aber weniger vom Resultat als von den schwachen Vorgaben des US-Technologiesektors gebremst worden, hiess es.


Swisscom gaben um 3,8% auf 317,50 CHF nach und wurden von einer Umsatzwarnung durch den britischen Telekomriesen Vodafone belastet. Bei Nobel Biocare (-2,6% auf 32,90 CHF) habe der Markt auf eine Gewinnenttäuschung spekuliert, und Kühne + Nagel (-3,0% auf 88,30 CHF) waren nach dem gestrigen Zahlenausweis von Kurszielreduktionen belastet. In der Logistikbranche wird mit einer weiteren Wachstumsabschwächung gerechnet, die auch an Kühne + Nagel nicht spurlos vorbeigehen wird.


Die Banken blieben bis zum Schluss von negativen Nachrichten aus dem US-Bankensektor belastet, gingen jedoch klar über den Tiefstständen aus dem Handel. UBS gaben 2,1% au 21,98 CHF ab. Julius Bär, die morgen Halbjahreszahlen veröffentlichen, verloren 1,8% auf 67,05 CHF. Dagegen blieben CS mit plus 0,04% auf 46,60 CHF quasi unverändert.


Im breiten Markt gingen die volatilen 4M Technologies (-9,3%), Agen (-9,0%) oder BCV Namen (-6,7%) stark zurück. Auf der anderen Seite standen COS (+6,9%), Zwahlen&Mayr (+6,8%) oder Roche Inhaber (+6,4%) zuoberst. (awp/mc/pg/34)

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