CH-Schluss: Fester unter 5’000 Punkten
Nach einem gehaltenen Start tendierte die Börse leicht im Plus und fiel dann wieder auf das Niveau vom Vortagesschluss zurück.
Grund für die Avancen am Nachmittag waren die Verkäufe neuer Häuser und die Auftragseingänge für langlebige Güter, welche überraschend gut ausfielen. Die Wall Street stützte den hiesigen Markt entsprechend mit Aufschlägen. Händler hatten eigentlich mit einer Konsolidierung gerechnet. Dies wäre nach den Gewinnen der Vorwoche nicht ungewöhnlich gewesen, hiess es.
Der SMI schloss 0,95% respektive 46,72 Punkte höher auf 4’970,38 Einheiten (Tageshoch 5’006,92). Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI gewann 1,07% auf 710,17 Stellen und der breitere SPI 0,97% auf 4’172,09 Punkte.
Swiss Re (+8,8% auf 19,58 CHF) setzen sich am Nachmittag mit deutlichen Aufschlägen an die Spitze unter den 30 Bluechips ab. Auch Swiss Life (+6,6% auf 78,20 CHF) zeigten sich sehr fest. Die Titel knüpften an die Aufwärtsbewegung des Vortages im Anschluss an die Publikation der Jahreszahlen und die Ankündigung der Partnerschaft mit der deutschen Talanx an.
Von den Finanzwerten waren noch CS (+2,2% auf 36,16 CHF) gefragt. Der CEO der Credit Suisse Schweiz, Hans-Ulrich Meister, hatte sich für das laufende Geschäftsjahr in einem Interview zuversichtlich gezeigt. ZFS (+1,4% auf 184,50 CHF), Julius Bär (-0,4% auf 29,68 CHF) und Bâloise (-0,7% auf 74 CHF) tendierten unterschiedlich.
Konjunktursensitive Werte verbuchten grössere Aufschläge, vor allem OC Oerlikon (+7,0% auf 40,48 CHF) vor der Bilanzmedienkonferenz am (morgigen) Donnerstag sowie Holcim (+4,4% auf 42,30 CHF) und Logitech (+4,8% auf 12,25 CHF). Bei SGS (+3,1% auf 1’235 CHF) stützten Aussagen von CEO Chris Kirk zum Umsatzwachstum im Januar und Februar.
Roche rückten 0,8% auf 148,80 CHF vor. In der Nacht zu Donnerstag läuft das Roche-Angebot an die Genentech-Aktionäre zur Andienung ihrer Aktien ab, welches vor kurzem vom unabhängigen Genentech-VR gutgeheissen wurde. Zudem hatte die Aktionärsvertreter-Gesellschaft RiskMetrics eine Empfehlung zur Annahme des Angebots abgegeben.
Etwas geringere Aufschläge verbuchten die ebenfalls grosskapitalisierten Novartis (+0,4% auf 43,22 CHF); Nestlé (+2,2% auf 38,32 CHF) zeigten sich fester.
ABB (-0,3% auf 15,96 CHF) litten unter Aussagen des Siemens-Chefs Peter Löscher. Dieser hatte in einem Interview erklärt, der Grosskonzern sei gegen die Wirtschaftskrise nicht immun und das Klima in den Absatzmärkten habe sich seit Januar signifikant verschlechtert.
Syngenta (-2,5% auf 234 CHF) wurden von negativen Vorgaben des US-Agrochemiesektors belastet. Zudem äusserte sich Cheuvreux in einer Studie vorsichtiger als zuletzt zu dem Unternehmen. Die Analysten nahmen die Wiederabdeckung mit «Outperform» und einem Kursziel von 270 CHF auf.
UBS (-3,1% auf 12,74 CHF) gingen am Tabellenende aus dem Handel. Händler verwiesen unter anderem auf eine negative Studie. Die Analysten von Keefe, Bruyette & Woods haben das Rating auf Underperform (Marketperform) und das Kursziel auf 12,50 (16) CHF gesenkt. Als Gründe wurden etwa der substanzielle Abfluss von Kundengeldern und höhere Kosten im Wealth Management sowie weitere Abschreibungen bei Monolinern im ersten Quartal 2009 genannt. In den USA will die Grossbank ihre Präsenz vorerst halten. Der Verkauf von 55 US-Filialen an den amerikanischen Vermögensverwalter Stifel Financial soll eine einmalige Transaktion bleiben, sagte ein UBS-Sprecher gegenüber AWP.
Im breiten Markt verteuern sich Gottex (+16,4%) und Orascom (+11,1%) nach Zahlen beachtlich, VZ Holding (+10,5%) legten nach positiven Aussagen des Managements zur Geschäftsentwicklung deutlich zu. Grössere Abgaben verbuchten Genolier (-8,1%) und Newave (-6,9%). (awp/mc/pg/34)