Als Auslöser für die steigenden Kurse wurde die staatliche Rettungsaktion für angeschlagenen US-Hypothekenanbieter Fannie Mae und Freddie Mac genannt. Allerdings gaben die Schweizer Aktien einen Grossteil ihrer Gewinne im späten Handel wieder preis. Nach dem Tageshoch um 15 Uhr folgten die hiesigen Indizes dem Dow-Jones-Index nach unten. Es werde erwartet, dass der hiesige Aktienmarkt auch in den nächsten Tagen wenig Eigenleben entwickelt und vielmehr der Zahlen der US-Banken J.P. Morgan, Merrill Lynch und Citigroup harrt.
Der SMI schloss 36,37 Punkte oder 0,55% höher auf 6’675,26 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,64% auf 997,17 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) 0,56% auf 5’599,37 Punkte. Der Pharmakonzern Actelion gab am Morgen den Abschluss eines Abkommens für das Schlafmedikament Almorexant mit GlaxoSmithKline (GSK) bekannt. Actelion hat das noch für dieses Jahr in Aussicht gestellte Abkommen früher und zu besseren Bedingungen abgeschlossen als erwartet. Almorexant könnte sich zu einem Blockbuster entwickeln. Die Titel von Actelion verteuerten sich um 3,6% auf 54,50 CHF.
Roche (+0,9% auf 182 CHF) profitierten von einer Empfehlung der Credit Suisse, aus Novartis (-0,9% auf 57,45 CHF) in dessen Titel umzuschichten. Die Prämie, mit der Novartis zu Roche gehandelt werde, sei nicht gerechtfertigt, sagte die Bank. Zudem profitierten Roche von Deckungskäufe im Vorfeld der Genentech-Zahlen, die heute Nacht nach Börsenschluss in den USA publiziert werden. Mit deutlichen Aufschlägen zeigen sich die zuletzt stark gebeutelten Zykliker Holcim (+2,4% auf 74,35 CHF), Syngenta (+2,5% auf 303,75 CHF) und ABB (+3,4% auf 27,66 CHF). ABB würden von positiven Broker-Kommentaren sowie unerwartet guten Zahlen von Philips gestützt, hiess es in Marktkreisen.
Die Bankenaktien profitierten im ersten Teil der Sitz von den Hilfszusagen an die grossen Hypofinanzierer in den USA, gerieten aber am späten Montagnachmittag wieder unter Verkaufsdruck. Insbesondere die von Marktspekulationen begleitete Kursschwäche beim amerikanischen Mitbewerber Lehman Brothers habe das Sentiment für UBS (+0,2% auf 19,53 CHF) und CS (-0,1% auf 41,60 CHF) belastet. Julius Bär gewannen hingegen 1,8% auf 62,05 CHF.
Die grössten Verluste unter den Blue Chips gingen auf Swisscom (-1,8% auf 318,75 CHF) – die Titel erreichten am Morgen mit 316 CHF ein neues Mehrjahrestief. Händlern zufolge wurden die Papiere von Rezessionsängsten belastet. Vor allem der Geschäftskundenbereich würde unter einer Wirtschaftsabschwächung leiden. Andere Marktbeobachter machten Vorbehalte an die Entwicklung der italienischen Tochter Fastweb für die Kursschwäche verantwortlich.
Im Breiten Markt machten 4M Technologies mit einem Kursgewinn von fast 75% auf sich aufmerksam. Seit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung am vergangenen Donnerstag hat sich der Wert der Aktien von unter 0,30 CHF auf 0,75 CHF fast verdreifacht. Allerdings kostete das Papier noch anfangs Juni 1 CHF und vor einem Jahr gar rund 3 CHF. Stark gesucht waren auch Sulzer (+3,0%) im Vorfeld des Bestellungseingangs vom morgigen Dienstag oder Burckhardt Compression (+2,8%), nachdem das Unternehmen die Baueingabe für die geplante Gebäudeerweiterung in Winterthur eingereicht hat. (awp/mc/ps/25)