CH-Schluss: Fester – US-Daten stützen – ABB unter Druck

Vor dem Hintergrund eines sinkenden Ölpreises und im Zuge der überraschend hohen US-Lagerbestandsdaten verteuerten sich die Standardwerte und beendeten nahezu auf Tageshoch das Geschäft.


Über weite Strecken war der Handel jedoch in ruhigen Bahnen verlaufen. Im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend standen die meisten Anleger an der Seitenlinie. Analysten erwarten, dass die Federal Reserve den Leitzins bestätigen wird. Im Fokus stand daher der begleitende Kommentar. Hier bleibe abzuwarten, wie die Notenbank den Widerspruch von Inflationsgefahren und Wirtschaftsabschwung zu lösen versucht, hiess es.


Der SMI stieg um 0,79% respektive 55,29 Zähler auf 7’081,37 Punkte. Der SLI gewann 1,12% auf 1’082,04 Punkte und der breitere SPI 0,78% auf 5’969,93 Stellen.


Am hiesigen Markt standen insbesondere Finanzwerte im Fokus. Die am Vortag aufgekommenen Gerüchte, wonach die britische HSBC die UBS für 80 Mrd USD übernehmen könnte, sorgten auch am Handelstag für spekulative Käufe und stützten damit den gesamten Sektor.


Ganz oben auf dem Kurstableau standen denn auch UBS (+5,0% auf 23,94 CHF). Neben spekulativen Käufen sei vermehrt Short-Covering auf dem aktuellen Niveau zu beobachten, meinte ein Händler. CS (+4,2% auf 48,86 CHF) und Julius Bär (+1,7% auf 73,80 CHF) legten im Sog der UBS zu.


Mit an der SMI/SLI-Spitze lagen auch Geberit (+4,2% auf 155,70 CHF). Am Vortag sei es in der allgemeinen Verkaufsstimmung zu Übertreibungen im Titel gekommen, so ein Händler. Er vermutete daher eine technische Gegenreaktion.


Kräftige Kursgewinne bescherte die Börse den Aktionären von Holcim (Titel +4,0% auf 85,65 CHF). Die Aktie profitierte von einem wohlwollenden Artikel in der FuW, hiess es.


Die Versicherungstitel fanden sich alle in der Gewinnzone wieder, Swiss Re (+1,3% auf 71,05 CHF) wurden von einer Rating- und Kursänderungen bewegt. UBS hat das Rating für den Titel erhöht und bezeichnet die Bilanz des Unternehmens als «solide». In Erwartung zusätzlicher Abschreibungen im zweiten Quartal hält die Bank aber ein Short-Term-Sell-Rating auf den Papieren.


Auf der Verliererseite standen ABB (-2,6% auf 30,18 CHF). Als belastend wird eine Gewinnwarnung von Rockwell Automation angesehen. Das US-Unternehmen geht davon aus, das Ziel im laufenden Jahr wegen schlechter gewordener Marktbedingungen in den USA und Europa nicht zu erreichen.


Syngenta (-2,7% auf 326,25 CHF) verbilligten sich im Zusammenhang mit den vorgelegten Zahlen des weltgrössten Agrar- und Biotechkonzern Monsanto. Der US-Branchenriese hatte zwar einen Ergebnissprung verzeichnet, die Analysten dennoch weitgehend enttäuscht.


Actelion verloren -1,9% auf 55,70 CHF, gebremst von einer Ratingherabstufung durch Morgan Stanley. Mit einer Partnerschaft für Almorexant – diesbezügliche Erwartungen hätten die Aktie bisher gestützt – rechne das Aktienresearch nicht vor dem vierten Quartal 2008.


Am breiten Markt stiegen Kuoni um 0,2%; der Reisekonzern hat 60% der Schweizer Direkt Reisen AG übernommen.


Bucher Industries legten 7,3% zu. Der Maschinen- und Fahrzeugbauer spürt bisher noch keine Anzeichen einer Abschwächung, wie aus einem Interview mit FuW hervorgeht. (awp/mc/pg)

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