CH-Schluss: Fester – Volatilität bleibt hoch
Begünstigt wurde der hiesige Aktienmarkt durch das Ausbleiben negativer Konjunkturdaten. So sind die ZEW-Konjunkturerwartungen (Europa) im Dezember überraschend gestiegen. Gedämpft wurde die Stimmung allerdings von verschiedenen Gewinnwarnungen, unter anderem von Federal Express, Q-Cells oder Rieter.
Der SMI legte bis zum Börsenschluss 26,74 Einheiten oder 0,46% auf 5’845,56 Zähler zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index stieg um 1,07% auf 821,39 Punkte, der breite SPI um 0,45% auf 4’786,47 Zähler.
Mit den grössten Aufschlägen im SMI/SLI notierten die Valoren von Holcim (+7,4% auf 62,15 CHF), aber auch andere konjunktursensitive Titel gehörten zu den besten Titeln, so zum Beispiel ABB (+6,6% auf 16,36 CHF) oder Adecco (+5,5% auf 38,04 CHF). Händler verwiesen dabei auf den designierten US-Präsidenten Barack Obama, der am Vortag ein Konjunkturpaket in Aussicht gestellt hatte.
Nach der US-Eröffnung drehten einige Finanzwerte ins Plus. So verzeichneten Swiss Re am Schluss deutliche Gewinne (+4,9% auf 52,45 CHF); bei Swiss Life waren es +1,3% auf 79,35 CHF, bei UBS +2,0% auf 16,28 CHF und bei Julius Bär +0,7 auf 39 CHF. Verkauft wurden hingegen die anderen Finanztitel, wobei die Papiere von Bâloise (-3,0% auf 73,15 CHF) am deutlichsten verloren.
Am Tabellenende fanden sich auch die Aktien von Novartis (-2,1% auf 56,65 CHF), obwohl der Pharmakonzern auf dem Jahrestreffen der American Society of Hematology gute Studienergebnisse zu Exjade gegen Eisenüberladung sowie positive Studienresultate zweier separaten Studien zu Tasigna vorgestellt hatte. Die Abgaben in Novartis seien denn auch unverständlich, sagte ein Händler. Grund könnten tiefe Handelsvolumina sein, die zu irrationalen Ausschlägen führen würden, meinte er. Roche (+0,1% auf 169,80 CHF) konnten dagegen etwas von vielversprechenden Resultaten für die dritte Generation von monoklonalen Anti-CD20-Antikörpern profitieren.
Zu den grössten Verlierern im SMI/SLI gehörten auch Synthes (-1,3% auf 139,60 CHF). Die Aktien, die nach einem positiven Entscheid im ProDisc-L Patentprozess gegen Medtronic anfänglich deutlich zugelegt hatten, litten zum Schluss unter Gewinnmitnahmen.
Anleger trennten sich auch von OC Oerlikon (-0,2% auf 78 CHF). Das Unternehmen ist aufgrund von Gewinnwarnungen der Konkurrenten Rieter (-0,5%) und Q-Cells unter Druck geraten. Probleme bereitet Rieter vor allem die Division Textile Systems. Derzeit gebe es keine Anzeichen für eine Erholung, teilte das Unternehmen gestern mit.
Im breiten Markt standen auch Komax (-8,6%) unter Druck. Die Gruppe spürt den Abschwung in der Automobilindustrie und führt daher im Bereich Kabelverarbeitungsmaschinen ab 2009 Kurzarbeit ein.
Bei Vontobel (+2,8%) kommt es zu Änderungen im Verwaltungsrat. Hans Caspar von der Crone und Heinrich Wegmann treten per sofort zurück. Heinz Roth tritt aus persönlichen Gründen nicht mehr an. Neu sollen Ann-Kristin Achleitner, Frank Schnewlin und Philipp Cottier ins Gremium gewählt werden. (awp/mc/pg/32)