Laut Händlern war der Kursanstieg allerdings grösstenteils technisch bedingt, Nachrichten gingen am SMI nur wenige um. So wenig die Krise am US-Immobilienmarkt über Nacht überstanden sei, so wenig werde die Volatilität über Nacht aus dem Markt verschwinden, hiess es.
Die SNB hob am Donnerstag die Leitzinsen erwartungsgemäss um 25 Basispunkte an, weiterhin wird der mittlere Bereich des Libor-Zielbandes angestrebt. Die Nationalbank wird die Politik der Zinsnormalisierung nach eigenen Angaben voraussichtlich weiterführen. Sie bezeichnete in ihren Ausführungen die Inflationsaussichten als mit grösseren Unsicherheiten behaftet als bisher.
Der Standardwerte-Index SMI schloss um 17.30 Uhr 129,12 Punkte oder 1,51% höher auf 8`706,78 Punkten. Der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) rückte 101,88 Punkte bzw. 1,49% auf einen Stand von 6`955,09 Zählern vor.
Unter den Bluechips konnten exportorientierte Branchenwerte am deutlichsten zulegen. So stiegen beispielsweise die bereits zuvor starken Swatch (I:+4,0% auf 295,50 CHF; N: +3,9% auf 59,90 CHF) im späten Handel nochmals markant an und schlossen an der SMI-Spitze.
Auch Chemiewerte profitierten vom Anlegerinteresse. Syngenta kletterten 3,2% auf 221,70 CHF, Lonza 3,1% auf 110,70 CHF, Clariant kamen 2,8% auf 20,00 CHF voran. Auch ABB zählten mit plus 3,1% auf 20,30 CHF zu dem gefragtesten Aktien.
Nach den Turbulenzen der letzten Tage erholten sich die Bankenwerte etwas. Die schwergewichtigen UBS (+2,4% auf 69,10 CHF) erwiesen sich einmal mehr als Zugpferd für den SMI. CS legten 3,0% auf 84,50 CHF zu, Julius Bär schlossen 3,3% höher auf 156,10 CHF. Marktteilnehmer warnten allerdings mit erhobenem Mahnfinger, die Krise im US-Hypothekensektor sei noch lange nicht ausgestanden.
Händlern zufolge nutzte die UBS das tiefe Kursniveau zu starken Aktienrückkäufen auf der zweiten Handelslinie. Bereits am Vortag habe die Bank mehr als zwei Millionen eigene Aktien zurückgekauft.
Klar kleiner war die Nachfrage in den defensiven Pharmaschwergewichten Novartis (+0,9% auf 68,60 CHF) und Roche (+0,8% auf 210,20 CHF), die unter Marktniveau aus dem Rennen gingen. Auch die Nestlé-Aktie zählte mit +0,7% auf 462,50 CHF zu den schwächsten Werten im SMI.
Das Schlusslicht trugen am Berichtstag Swisscom (+0,1% auf 429,80 CHF), die weiterhin von den zu Wochenbeginn publik gewordenen Übernahmeplänen in Italien belastet wurden.
Im breiten Markt rückten Vontobel um 0,3% vor. Die Privatbank übertraf die Erwartungen vor allem dank des starken Derivategeschäfts. Kuoni zogen nach gut aufgenommenen Zahlen um 3,5% an.
Auf der anderen Seite verloren Geberit 5,6%. Der Sanitärtechniker lag mit seinem Jahresabschluss eher am unteren Rand der Erwartungen. Gewinnmitnahmen führten zu Verkäufen beim Logistiker Panalpina (-3,2%), dessen Zahlen mit `ordentlich` kommentiert wurden. Verluste erlitt darüber hinaus auch Pharmawert Arpida (-3,8%). Hier hatten die Zahlen die Erwartungen verfehlt. (awp/mc/ar)