Als Sieger gingen unter anderen die Versicherer vom Platz, während Banken unter Gewinnmitnahmen litten. Unterstützung erhielt der Markt auch von den Schwergewichten Novartis und Nestlé. Der Einkaufsmanagerindex ISM für das verarbeitende Gewerbe ist in den USA im Oktober mit 38,9 Indexpunkten deutlich hinter den erwarteten 41,5 Stellen zurückgeblieben. Dies war gleichzeitig der tiefste je seit 1982 erreichte Stand. Allerdings interpretiere der Markt derzeit schwache makroökonomische Daten als Garanten eines fortgesetzten geldpolitischen Lockerungskurses der Federal Reserve und liess die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen aufkommen, erklärte ein Händler die dennoch freundliche Tendenz bei den Aktien.
Bis Börsenschluss stieg der SMI um 1,31% oder 80,67 Stellen auf 6’233,88 Punkten exakt auf dem Tageshöchststand. Der 30 Titel umfassende SLI gewann 1,15% auf 878,12 Einheiten und der breite SPI 1,30% auf 5’110,60 Punkte. Weit oben im Bluechips-Tableau standen am Ende Swiss Re mit einem Plus von 6,3% auf 50,75 CHF. Der Rückversicherer wird am morgigen Dienstag über das dritte Quartal berichten, wobei die Analystenmeinungen bezüglich Gewinnprognose weit auseinander gehen. Unsicher ist vor allem, wie stark die Finanzmarktkrise dass Ergebnis des Rückversicherers in Mitleidenschaft gezogen hat.
Weit vorne waren mit Swiss Life (+6,2% auf 110,40 CHF) auch die Papiere eines anderen Versicherers zu finden. Die SMI/SLI-Spitze wurde durch OC Oerlikon (+7,3% auf 95,85 CHF), Lonza (+5,5% auf 101,30 CHF) und Swatch (+4,4% auf 188,00 CHF) komplettiert. Dabei handelt es sich um Aktien, die in den letzten Wochen im Rahmen der Finanzmarktkrise besonders stark unter die Räder gekommen sind und grosses Aufholpotential aufweisen. Nebst Swiss Re werden am Dienstag auch andere Bluechips-Unternehmen wie Adecco (+3,2% auf 41,44 CHF), Clariant (+2,0% auf 7,30 CHF) und UBS (-2,1% auf 18,95 CHF) über das vergangene Quartal respektive die ersten neun Monate des laufenden Jahres berichten.
Bei der UBS sind wichtige Kennzahlen für das dritte Quartal bereits veröffentlicht worden, womit sich der Fokus auf den Neugeldfluss im Oktober richten dürfte. Hier war in der Wochenendpresse von grossen Geldabflüssen zu lesen, was die Aktien unter Druck setzte und Gewinnmitnahmen auslöste. Kursverluste waren auch bei den Konkurrenzpapieren von CS (-1,2% auf 42,88 CHF) und Julius Bär (-1,7% auf 44,26 CHF) zu sehen.
Als einziges Bluechips-Unternehmen machte am Montag Nobel Biocare (Aktie: +0,9% auf 19,98 CHF) Angaben zum Geschäftsverlauf. Die Titel retteten sich nach einem sehr schwachen Handelsverlauf bis Börsenschluss noch in die Gewinnzone. EBIT und Reingewinn lagen trotz vorgängiger Gewinnwarnung hinter den Erwartungen zurück. Die Titel der Branchenkollegin Straumann gaben im breiten Markt um 3,0% auf 190,20 CHF nach. Im vorderen Mittelfeld waren die Schwergewichte Nestlé (2,0% auf 45,92 CHF) und Novartis (+2,7% auf 60,00 CHF) zu finden. Roche sind dagegen nur um 0,2% auf 177,20 CHF gestiegen.
In Ciba (Aktie unverändert auf 48,20 CHF) ist das öffentliche Übernahmeangebot von BASF zustande gekommen. Der deutsche Konzern hält nun insgesamt 70,82% am Basler Unternehmen. Die Nachfrist ist heute angelaufen und dauert bis zum 14.11.2008. Im Gesamtmarkt kletterten Escor um 24,7%, Bioxell um 23,4% sowie Dufry um 21,1% am meisten. Auf der Gegenseite gaben Harwanne um 7,7% und EFG International um 7,1% nach. Bei EFG belastete eine negative Unternehmensstudie von Merrill Lynch. (awp/mc/ps/31)