Die Aktien wurden nach Händlerangaben von der bisher gut verlaufenen Berichtssaison und von der Aussicht auf eine weitere Lockerung in der US-Geldpolitik gestützt. Gesprächsstoff lieferte zudem das Finanzminister-Treffen der weltweit grössten Wirtschaftsmächte G20 vom Wochenende.
Der Leitindex SMI gewann am Montag 0,56% auf 6’513,63 Punkte, das Tageshoch wurde bei 6’530,27 Zählern notiert. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,53% auf 1’011,58 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,55% auf 5’788,08 Stellen.
Bei den Blue Chips waren die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (+2,5%) und Swatch (+1,6%) weit vorne auszumachen. Die Branchenstärke wurde von Händlern auf den Einkauf des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH bei Hermés zurückgeführt. Analysten machten auf den ungewöhnlich hohen Discount von mehr als 50% aufmerksam, zu dem LVMH die Hermès-Aktien erstanden habe.
Für Gesprächsstoff sorgten auch die Banken. Die Entspannung im Steuerstreit zwischen der Schweiz und Deutschland hatte Julius Bär (Aktie: +2,7%) bereits am Freitag beflügelt. Am Donnerstag dürfte es zur Unterzeichnung des entsprechenden Doppelbesteuerungsabkommens kommen. Ein Vorteilhaftes Abkommen scheint sich auch mit Grossbritannien abzuzeichnen: Verhandlungen im Steuerbereich wurden aufgenommen und ein automatischer Informationsaustausch sei dabei kein Thema, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mit.
Auch UBS (+1,2%) gehörten zu den grössten Gewinnern. Die Bank wird am morgigen Dienstag die Quartalszahlen vorlegen. Zudem rückt bei der UBS das Ende des Steuerstreits mit den USA einen grossen Schritt näher. Die amerikanische Staatsanwaltschaft hat beim Gericht Antrag auf Einstellung der Strafverfolgung der UBS hinsichtlich ihres US-Geschäftes gestellt. Credit Suisse (-0,5%) hinkten hinterher.
Die grössten Gewinne gingen indes auf Actelion (+4,8%). Die Papiere hatten in der Vorwoche nach enttäuschenden Quartalszahlen um 11% eingebüsst. Ebenfalls im Pharmasektor stiegen Roche um 0,5%, während Novartis um 0,1% zulegten. Letztere haben mit dem Impfstoff Menveo bei Kleinkindern gute Phase-III-Daten erzielt.
Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé stiegen um 0,9% und stützten so den Gesamtmarkt massgeblich. Die Titel hatten noch am Freitag trotz guter Neunmonatszahlen unter Gewinnmitnahmen gelitten.
Im Laufe der Woche werden neben der UBS mit Lonza (-0,9%), ABB (+0,6%) und Logitech (+2,1%) weitere Blue-Chip-Unternehmen mit Zahlen an die Investorengemeinde gelangen.
Am schwächsten schnitten am Berichtstag Swiss Re mit minus 1,7% ab. Grund für die relativ deutlichen Abgaben war eine Rating-Abstufung von Merrill Lynch auf «Underperform» von «Neutral». Nach Meinung der Analysten dürften die anhaltend tiefen Zinsen einen negativen Einfluss auf die Ertragsentwicklung beim Rückversicherer haben. Im Branchenvergleich seien die Titel zudem eher teuer bewertet.
Im breiten Markt stiegen Santhera um 0,9%. Das Pharmaunternehmen hat die US- und kanadischen Rechte am Medikament Fipamezole von Biovail Laboratories International zurückerhalten. Biovail habe sich aufgrund strategischer Überlegungen innerhalb der neuen Valeant-Gruppe zu dieser Rückgabe entschlossen, hiess es.
Evolva gewannen 0,9% dazu. Das Unternehmen gab die Ausweitung der Forschungszusammenarbeit mit der kalifornischen Abunda bekannt. Nach den deutlichen Verlusten der vergangenen Woche stiegen Valiant um 3,6%.
OC Oerlikon rückten um 6,4% vor und setzten damit den positiven Trend fort, der vergangene Woche mit der Ergebnispublikation eingesetzt hatte. (awp/mc/ps/27)