Die US-Börsen konnten nach durchwachsenen Konjunkturdaten an die Vortagesgewinne anknüpfen, allerdings bröckelten die wichtigsten Indizes dann etwas ab. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen stärker als erwartet, das Handelsbilanzdefizit ging dagegen im Oktober überraschend zurück. Sorgen um die Lage in Dubai, Griechenland und inzwischen auch Spanien rückten Händler zufolge etwa in den Hintergrund.
Bis Börsenschluss legte der SMI um 0,93% auf 6’410,64 (Tageshöchst 6’435) Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,72% auf 979,13 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,84% auf 5’508,23 Zähler.
Nestlé (+2,2%) waren nach einem schwachen Start der grösste Gewinner unter den 30 Bluechips. Nach Medienberichten über einen möglicherweise bald losbrechenden Bieterstreit zwischen Hershey und Kraft um Cadburry gab es Spekulationen um mögliche Firmenteile von Cadbury, die Überbleibsel für Nestlé sein könnten. Dabei stand vor allem das US-Recht für die Marke Kit-Kat im Vordergrund.
Im Anschluss an die SNB-Ausführungen konnten die Banken zulegen, konnten die Avancen jedoch nur teilweise halten. Als leicht positiv wurden Medienberichte gewertet, wonach die Citigroup über eine mögliche Kapitalerhöhung Staatshilfen zurückzuzahlen will. Die Bank of America hatte zuvor Finanzhilfen in Höhe von 45 Mrd USD an die US-Regierung erstattet.
Vor allem UBS (+2,2%) schlossen fester. Julius Bär gewannen 1,4% und CS 0,8%. Die CS stellte am Morgen Urs Rohner als Nachfolger für den 2011 als VR-Präsident zurücktretenden Hans-Ulrich Doerig vor. Die Nomination galt am Markt als keine grosse Überraschung.
ZFS (+1,8%) profitierten von der Heraufstufung durch die SocGen auf «Buy» von «Hold», bei einem klar höheren Kursziel. Swiss Life avancierten um 1,2%, Swiss Re um 0,7% und Bâloise um 0,4%.
Grössere Aufschläge gab es noch für Addeco (+1,4%), Sonova (+1,6%) und Lonza (+1,3%).
ABB (+0,1%) zeigten sich nach einem Interview des CEO Joe Hogan in der «FAZ» wenig bewegt, nachdem dieser dort einzig die bisher bekannten Aussagen zum Geschäftsumfeld bekräftigt hatte. Synthes (+0,7%) hielten sich am Investorentag im Mittelfeld.
Uneinheitlich standen Roche (+0,7%) und Novartis (-0,5) da. Letztere wurden von einer Herabstufung durch die SocGen-Analysten auf «Hold» («Buy») belastet. Der Umstand, dass beide Konzerne nicht von den Pharma-Kartelluntersuchungen in der EU betroffen sind, konnte die Titel nicht anschieben.
Am Tabellenende waren Clariant (-1,4%) und Syngenta (-0,6%) zu finden.
Im breiten Markt erholten sich OC Oerlikon nach dem Absturz der vergangenen zwei Tage mit einem Plus von 3,9% nur sehr bescheiden. Temenos legten nach einer Kooperationsvereinbarung mit Microsoft 5,9% zu. Affichage schlossen 6,9% fester, nach News zur zugehörigen APG. (awp/mc/pg/32)