CH-Schluss: Freundlich – US-Impulse fehlen

Hierzulande standen unter anderem Nestlé im Blick der Anleger, nach einem Gebot des US-Nahrungsmittelkonzerns Kraft für den britischen Konkurrenten Cadbury. Zudem richtete sich die Aufmerksamkeit auf Swiss Re, anlässlich des jährlichen Branchentreffens in Monte Carlo.


Der SMI legte um 1,03% auf 6’181,97 Punkte zu. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,29% auf 954,98 Punkte und der breite SPI um 1,07% auf 5’323,47 Punkte.


Swiss Re (+3,4%) waren sehr gefragt. Das Unternehmen sieht sich in der für Januar 2010 anstehenden Erneuerungsrunde im Rückversicherungsgeschäft gut positioniert. Insgesamt sei ein breiter Aufwärtstrend in der Rückversicherungstarifierung zu beobachten, wie CEO Stefan Lippe anlässlich eines Branchentreffens in Monte Carlo erklärte. Ausserdem sei in der Verbriefung von Versicherungsrisiken eine steigende Nachfrage zu verzeichnen.


Von den Finanzaktien legen noch Bâloise (+2,8%), Swiss Life (+2,1%) und CS (+2,4%) deutlich zu, während die Gewinne bei ZFS (+0,9%) und UBS (+1,2%) moderater ausfielen.


Richemont (+3,4%) notierten vor dem für Mittwoch anstehenden Trading-Update deutlich fester. Der Luxusgüterkonzern wird anlässlich der Generalversammlung Angaben zur Umsatzentwicklung in den ersten fünf Monaten machen. Swatch rückten 1,7% vor.


Grösster Gewinner unter den Bluechips waren OC Oerlikon (+3,6%). Synthes kletterten um 2,0%. Der Medtechkonzern gewann im Patentrechtsstreit mit Medtronic um die künstliche Bandscheibe ProDisc auch in der nächsten gerichtlichen Instanz.


Nestlé (+0,5%) zeigten sich von einer unfreundlichen Übernahmeofferte in der Branche weitgehend unbeeindruckt. Der US-Lebensmittelkonzern Kraft Foods hat dem Süsswarenhersteller Cadbury ein Angebot im Umfang von 10,2 Mrd GBP gemacht, das vom Board des Unternehmens abgelehnt wurde. In diesem Zusammenhang wurde Nestlé einmal mehr als möglicher Interessent und «Weisser Ritter» genannt – eventuell zusammen mit dem US-Schokoladenhersteller Hershey. Das Unternehmen wollte sich zu den Spekulationen nicht äussern.


Roche (+0,1%) tendierten nach positiven Studien von Nomura und Goldman Sachs nur verhalten. Händler machten die Streichung von der «Europe 1 List» durch Merrill Lynch dafür verantwortlich. Nach Aussagen des Pharma-CEO William M. Burns gegenüber den Medien sieht sich der Konzern mit dem Pharmageschäft und den Tamiflu-Umsätzen unverändert auf Kurs.


Besser hielten sich Novartis (+0,9%), unter anderem nach einer Hochstufung von «Underperform» auf «Neutral» durch Merrill Lynch und mehrere Kurszielerhöhungen.


Clariant (+0,2%) wurden von einer Herabstufung auf «Sell» von «Hold» durch die Deutsche Bank gebremts, Givaudan (-0,5%) trugen als Schlusslicht im SMI/SLI gar rote Vorzeichen.


Auch Julius Bär (-0,4%) verloren. Marktbeobachter verwiesen auf einen Bericht, wonach die britische Bank HSBC das Privatbank-Geschäft von ING übernehmen will. Als Interessent gelte unter anderem auch die Julius Bär und eine Vielzahl von Bietern könnte den Preis in die Höhe treiben, hiess es.


Im breiten Markt haussierten Dufry um 14,2%, nachdem UBS die Titel neu zum «Kauf» (bisher «Neutral») empfiehlt. ADB avancierten um 10,1% nach dem Start des angekündigten Aktienrückkaufprogramms. u-blox (+5,6%) profitierten von positiven Analystenreaktionen auf die am Freitag publizierten Halbjahreszahlen.


Tec-Sem gaben um 7,0% nach, nachdem am Freitagabend die Liquidation der Tochter NETinvest Overseas angekündigt werden musste. Mondobiotech (unv.) konnten Verluste von bis zu 9,1% wieder ausgleichen, dies nach einem kritischen Bericht zum Börsenneuling in der Wochenendpresse. (awp/mc/gh/24)

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