CH-Schluss: Freundliche Tendenz – Roche belasten Gesamtmarkt

Erste US-Konjunkturdaten am Nachmittag zum Immobilienmarkt sowie der ADP-Arbeitsmarktbericht hatten zunächst keinen massgeblichen Einfluss auf die Börse. Am späteren Nachmittag hievte sich der Leitindex SMI nach der Publikation des ISM-Index und positiven Impulsen von der Wall Street vorübergehend ins Plus und schloss dann auch positiv. Die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor in den USA hatte sich im Januar überraschend aufgehellt.


Der SMI rückte bis Handelsende 7,85 Punkte bzw. 0,15% auf 5’225,46 Punkte vor (Tageshoch 5’227,69, Tagestief 5’142,15 Zähler). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 2,16% auf 751,31 Punkte – hier ist der Einfluss von Roche begrenzt – und der breite SPI kletterte 0,35% auf 4’329,16 Punkte.


Roche (-9,1% auf 147,80 CHF, Tagestief 145,00 CHF) mussten nach der Publikation des Jahresergebnisses 2008 die deutlichsten Verluste im SMI/SLI hinnehmen. Der Pharmakonzern blieb vor allem beim Gewinn hinter den Markterwartungen zurück. Auch der Ausblick auf 2009 wurde in Analystenkreisen einhellig als «Enttäuschung» bezeichnet.


Die grosskapitalisierten Nestlé (-1,3% auf 39,52 CHF) verloren im Tagesverlauf nach schlechten Nachrichten des US-Konkurrenten Kraft Foods. Novartis (+1,2% auf 49,02 CHF) als weiteres Index-Schwergewicht dagegen schlossen fester.


Swisscom (-3,1% auf 357,75 CHF) litten unter einer negativen Studie der UBS. Die Analysten senkten das Rating auf «Neutral» von «Buy» und das Kursziel auf 385 von 420 CHF.


Richemont (+5,6% auf 17,32 CHF) und Swatch (+3,6% auf 136,50 CHF) rückten vor. Die Citigroup hatte die Kaufempfehlung für die Titel des Bieler Uhrenkonzerns bestätigt. Allerdings wiesen die Analysten auch darauf hin, dass im laufenden Jahr mit einem Rückgang der Schweizer Uhrenexporte von 8% gerechnet werden müsse


Die Assekuranzen tendierten ebenfalls fester, vor allem ZFS (+6,7% auf 215 CHF) vor dem (morgigen) Zahlenausweis. Auch Bâloise (+3,7% auf 79,05 CHF) legten nach einem Interview des neuen CEO Martin Strobel in der Finanzpresse zu sowie Swiss Re (+4,7% auf 30,16 CHF). Die deutsche Munich Re hatte am Berichtstag Zahlen zum vergangenen Jahr vorgelegt und Angaben zur Erneuerungsrunde gemacht. Analysten werteten das Ergebnis als positiv.


Swiss Life gewannen «nur» 0,8% auf 63,45 CHF. Marktbeobachter machen tiefer als erwartete Prämieneinnahmen des italienischen Versicherungskonzerns Generali im vierten Quartal 2008 für die geringeren Avancen verantwortlich.


CS (+9,3% auf 32,60 CHF) arbeiteten sich bis fast an die Tabellenspitze vor. Die Titel wurden von positiven Aussagen des CEO Brady Dougan am Financial Services Forum 2009 in Florida beflügelt. Dougan sprach sich für das Modell der integrierten Bank aus. Das Institut sei bestens positioniert, wenn die Finanmärkte drehen sollten, hiess es weiter.


Auch UBS (+5,0% auf 13,90 CHF) legten zu, Julius Bär (+1,1% auf 34,04 CHF) deutlich moderater.


Zykliker wie Holcim (+9,4% auf 50,50 CHF) an der Spitze im SMI/SLI und Kühne + Nagel (+7,9% auf 67,05 CHF) waren stark gefragt.


Bei Adecco (+7,7% auf 40,52 CHF) berichteten Händler zudem von Anschlusskäufen, nachdem die Papiere am Dienstag von besser als erwarteten Quartalszahlen des US-Mitbewerbers Manpower beflügelt wurden. Zu ABB (+5,0% auf 15,49 CHF) habe es charttechnisch motivierte Kaufimpulse gegeben, hiess es. Auch Petroplus (+4,9% auf 22,56 CHF) verzeichneten vor den Jahreszahlen 2008 am Donnerstag Avancen.


Im breiten Markt gaben Emmi nach Umsatzzahlen für 2008 um 1,3% nach. (awp/mc/pg/31)

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