Der Gesamtmarkt wurde von den sehr starken Novartis gestützt, welche von einer positiven Empfehlung der amerikanischen Gesundheitsbehörden zu einem Medikament Rückenwind erhielten. Insgesamt war das Börsengeschehen aber trotz einer wieder etwas freundlicheren Stimmung von den anhaltenden Unsicherheiten um die weitere konjunkturelle Entwicklung geprägt, was sich in der erwähnten Volatilität äusserte.
Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,79% höher bei 6’426,74 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich somit ein Plus von 2,0%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,68% auf 981,60 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,73% auf 5’639,6 Punkte.
Novartis (+3,1%) beendeten die Sitzung mit einem kräftigen Plus und waren damit für einen guten Teil der Gewinne des Gesamtmarktes verantwortlich. Die deutlichen Avancen sind auf die Zulassungsempfehlung eines vorberatenden Ausschusses der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Multiple-Sklerose-Medikament Gilenia zurückzuführen. Damit könnte Gilenia das erste oral einzunehmende MS-Medikament sein. Die ZKB wertete die Zulassungsempfehlung als einen «grossen Schritt». Sollte die FDA Gilenia im September wirklich zulassen – was erwartet werde – sei ein Umsatzpotenzial von 2 Mrd USD möglich.
Im Gegensatz dazu gehörten Roche (-1,5%) zu den schwächsten Titeln im Tableau. Nach den ermutigenden Daten von Novartis sei es zu Umschichtungen aus den Roche-Genussscheinen in Novartis gekommen, hiess es dazu in Marktkreisen.
Noch stärker als Novartis schlossen einzig Petroplus (+4,3%).
Sehr gesucht waren daneben mit UBS (+3,3%), CS (+3,2%), Julius Bär (+2,6%) und GAM (+2,1%) die Banken.
Die Versicherungen legte etwas moderater zu, so stiegen Swiss Life um 1,5%, ZFS um 1,2% und Bâloise minim um 0,1%. Swiss Re (+1,4%) standen anlässlich eines Investorentages im Blickpunkt. Das Unternehmen hat zwar die Schätzung für Schäden aus dem Erdbeben in Chile um 130 Mio USD auf nunmehr 630 Mio USD erhöht. Nachdem Munich Re aber bereits am Dienstag die Schadenkalkulation für das Beben angehoben hat, war dies bei Swiss Re erwartet und weitgehend eingepreist worden.
Richemont (unverändert) und Swatch (-0,5%) rutschten nach starkem Beginn im Verlauf wieder nach unten. HSBC hat für beide Titel das Rating erhöht und die Einschätzung für den gesamten Luxusgütersektor positiver beurteilt, was zu Beginn noch für Schwung gesorgt hatte.
Am Tabellenende fanden sich nebst Roche die Aktien von Sonova (-1,7%, Givaudan (-1,7%) und Syngenta (-1,0%) wieder.
Im breiten Markt verzeichneten Tornos (+4,9%), Bell (+4,8%) oder Micronas (+4,5%) ein gutes Plus. Micronas wurden von Aussagen des CEO Matthias Bopp in einem AWP-Interview etwas gestützt, zeigte er sich doch nach dem Restrukturierungsjahr 2009 zuversichtlich.
Emmi legten nach einem positiven Entscheid der Weko 0,4% zu. Die Wettbewerbskommission hat dem Zusammenschluss von Emmi und Fromalp ohne Vorbehalt zugestimmt. (awp/mc/pg/31)