CH-Schluss: Fulminanter Wochenausklang – dank US-Daten über 6’500
Der SMI hat dabei am späten Nachmittag die seit rund zwei Monaten anvisierte Marke von 6’500 Punkten überschritten. Bis zu den Arbeitsmarktdaten aus den USA hatte es zuvor allerdings eher nach einem negativen Wochenschluss ausgesehen. Ohne grosse Bewegungen hatte sich der Schweizer Leitindex nach Handelsbeginn seitwärts im Minus bewegt.
Der SMI schloss schliesslich mit einem Plus von 0,89% bei 6’501,16 Punkten (neues Intraday-Jahreshoch bei 6’521,12). Im Wochenvergleich ergab sich trotz schwachen Starts – belastet von den Problemen in Dubai – ein deutliches Plus von 2,6%. Der 30 Titel umfassende SLI gewann am Freitag 1,04% auf 994,59 Punkte und der breite Swiss Performance Index 0,84% auf 5’583,84 Punkte.
Angeschoben von den Daten aus den USA markierten Adecco (+7,7%) als Tagessieger einen satten Kursgewinn. Nichts habe auf so gute Zahlen beim US-Arbeitmarkt hingedeutet, sagte ein Händler. Weder die Beschäftigungskomponenten der ISM-Indizes noch der ADP-Arbeitsmarktbericht und die jüngsten Aussagen aus dem Weissen Haus hätten nahegelegt, dass der Beschäftigungsabbau fast zum Stillstand gekommen sein könnte. Da Adecco stark von der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängig sei, seien nun auch hier die Avancen am grössten gewesen.
Immerhin gab es zuvor schon Aussagen des Konkurrenten Randstad, welche Adecco schon im frühen Geschäft stützten. Randstad hatte sich zur Entwicklung in verschiedenen Märkten positiv geäussert. Laut Randstad ist auch der für Adecco wichtige US-Markt zum Wachstum zurückgekehrt.
Dahinter verzeichneten Bâloise (+3,4%), welche von der UBS auf «Buy» von «Neutral» hochgestuft wurden, die deutlichsten Avancen. Die (von Bâloise allerdings widerlegte) Meldung aus der «Financial Times Deutschland» zum Streit um den Finanzvertrieb OVB und um die Entflechtung des Deutschen Rings habe kaum einen Einfluss auf den Kurs gehabt, sagte ein Händler.
CS (+0,5%) und vor allem UBS (+2,2%) kletterten schliesslich ebenfalls nach oben, nachdem die Titel im frühen Geschäft noch von Gewinnmitnahmen belastet waren. Auch Julius Bär (+2,0%) legten klar zu. Die zu Wochenbeginn in aller Munde liegende Krise in Dubai hat damit – zumindest vorläufig und an der Schweizer Börse – kaum Spuren hinterlassen, auch nicht bei den hiesigen Bankaktien.
Weitere Gewinner mit einem Plus von über 2% waren Nobel Biocare, Swatch und Geberit.
Von den wenigen Verlierern gaben Petroplus (-1,8%) am meisten nach, vor GAM (-1,4%) und Sonova (-1,1%).
Am breiten Markt fielen Gottex (+9,4%), Accu Holding (+7,8%) oder auch andere Industrietitel wie Swisslog (+6,0%) und Uster Technologie (+4,0%) mit gutem Gewinn auf. Swisslog hat in Norwegen einen Grossauftrag für das Design und die Implementierung eines neuen Verteilzentrums des Milchverarbeiters Tine BA gewonnen.
Gurit (+6,0%) wurden von einer Akquisition getrieben. Das Unternehmen hat den neuseeländischen Bootsbau-Spezialisten High Modulus übernommen und stärkt so die Position im Marine-Geschäft. Marktbeobachter begrüssten die Akquisition des Mitbewerbers sowohl aus strategischer Sicht als auch in Sachen Timing. (awp/mc/pg/30)