Sorgen nach schwachen Konjunkturdaten aus China um die weltweite wirtschaftliche Entwicklung und nach Aussagen der EZB um weitere mögliche Abschreiber bei den Banken hatten zuvor über weite Streckung auf die Stimmung gedrückt, hiess es unter Marktbeobachtern. In der letzten Handelsphase habe indessen vor allem der US-Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe gestützt, hiess es weiter. Der Index hat sich als robust erwiesen und ist im Mai nicht so stark gesunken wie befürchtet, hiess es weiter. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Auch die Bauausgaben in den USA sind im April überraschend stark gestiegen.
Der SMI schliesst um 0,06% höher 6’316,60 Punkten (Tageshoch-/tief: 6’362,71/6’224,33). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert hingegen um 0,19% auf 963,34 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) gibt um 0,08% auf 5’557,81 Punkte nach.
Den Markt nach oben gezogen haben auch die defensiven Index-Schwergewichte Roche (+1,0% auf 160,30 CHF) und Nestlé (+0,8%). Roche hätten u.a. von der Heraufstufung durch die UBS auf «Buy» mit einem Kursziel von 190 CHF profitiert, so Marktbeobachter. Zudem werde auch im Zuge der Branchen-Onkologie-Konferenz ASCO mit guten Produktdaten gerechnet. Demgegenüber hinkten Novartis (-0,3%) hinterher.
Weitere Gewinner waren u.a. Syngenta (+0,7%), Sonova (+0,4%) oder Holcim (+0,2%).
Die Finanzvaloren haben ihre Einbussen reduzieren können, lagen jedoch dennoch zusammen mit konjunktursensitiven Titeln zumeist am Tabellenende. Swiss Life (-1,9%), Credit Suisse (-1,3%), UBS (-1,2%) und Swiss Re (-0,5%) gehörten in ihrem Sektor zu den Verlierern. Hingegen legten ZFS (+0,3%) zu. Merrill Lynch hatte ZFS auf «Buy» hochgestuft, wovon die Titel profitierten. GAM (+1,0%) und Bâloise (+0,4%) rückten ebenfalls vor.
Im konjunktursensitiven Bereich fielen Adecco (-1,5%), Richemont (-1,1%), Logitech (-0,8%), Givaudan (-0,8%), Swatch (-0,8%) oder Petroplus (-0,6%) durch grössere Einbussen auf. Nobel Biotech (-1,2%) gehörten ebenfalls zu den grösseren Verlierern.
Im breiten Markt erzielten Ci Com (+12,8%) die prozentual grössten Gewinne. Die Beteiligungsgesellschaft APEN hatte den Verlust im ersten Quartal stark reduziert, was die Aktie um 6,4% steigen liess.
Sika (+0,8%) hat in Japan die Mehrheit an Dyflex, dem japanischen Marktführer für Bauwerksabdichtungen, übernommen. Die Akquisition ergänze das Portfolio und die geographische Abdeckung von Sika und sei zu begrüssen, kommentierten Analysten.
Hingegen wurden Santhera (-6,5%) weiter zurückgenommen. OC Oerlikon (-6,4%) fielen ebenfalls durch grössere Verluste auf. Am Dienstag wurden im Rahmen der Kapitalerhöhung die an die bestehenden Aktionäre ausgegebenen Bezugsrechte letztmals gehandelt. Die Anrechte gewannen hingegen um 3,6%.
EGL (-2,1%) hat im ersten Halbjahr 2009/10 wie angekündigt einen deutlichen Rückgang beim Gewinn hinnehmen müssen. Die Zahlen lagen teils über den Erwartungen der Analysten.
Alpiq büssten 3,9% auf 380,00 CHF ein. Das italienische Energieunternehmen A2A hat seinen 5,16%-Anteil an Alpiq bei verschiedenen privaten Investoren zu einem Preis von 310 CHF je Aktie platziert. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll ein grosser Teil des Pakets an die Ebner-Gruppe um die BZ Bank gegangen sein. (awp/mc/pg/31)