Am Nachmittag sorgte die freundliche Performance der US-Börsen für weitere Unterstützung. Konjunkturoptimismus und positive Signale zu Griechenland hätten den Börsenplätzen in Amerika und Europa weitere Kursgewinne beschert, sagten Beobachter. So hätten Spekulationen über eine Einigung zu Details eines möglichen Rettungspakets in der Eurozone die Furcht der Anleger vor einer weiteren Zuspitzung der griechischen Schuldenkrise deutlich verringert. Dabei sei auch die Absenkung der Bonitätsnote für Griechenland durch die Ratingagentur Fitch vom Markt gut verdaut worden.
Bei Börsenschluss gewann das Blue-Chips-Barometer SMI 1,44% auf 6’888,97 Punkte. Im Wochenvergleich betrug das Plus 0,2%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,69% auf 1’066,42 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,47% auf 6’056,87 Punkte.
Mit den sattesten Aufschlägen beendeten im SMI/SLI Petroplus (+7,8%) den Handelstag. Das Unternehmen hat in den USA eine Raffinerie gekauft; von Analystenseite wird der Kaufpreis als günstig bezeichnet. Die Übernahme sei der erste Schritt in die USA und führe zu einer regionalen Diversifikation, hiess es. Ausserdem gab Petroplus bekannt, dass Ende des ersten Quartals eine Netto-Cash-Position erwartet wird.
Auch Givaudan (+5,4%) schlossen mit an der Tabellenspitze. Die vom Genfer Unternehmen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2010 vorgelegten Umsatzzahlen lagen klar über den Markterwartungen. Analysten sprachen denn auch von einer sehr starken Umsatzentwicklung. Die Wachstumsdynamik in der Aroma- und Riechstoffindustrie habe in den letzten Quartalen kontinuierlich an Fahrt gewonnen, sagten Beobachter.
Rege gefragt waren am Berichtstag auch einige Bankenwerte, die am Vortag deutlich unter der Unsicherheit um die griechischen Staatsfinanzen gelitten hatten. CS avancierten schliesslich um 3,0% und UBS um 2,7%. Aus dem Finanzsektor legten noch GAM (+2,6%) und Swiss Life (+2,0%) besonders deutlich zu. Swiss Re (+0,5% bzw. +0,25 CHF) wurden unterdessen 1,00 CHF ex-Dividende gehandelt und ZFS (+0,2%) zählten zu den schwächsten Werten.
Eine technische Reaktion nach oben gab es auch bei den Luxusgütertiteln Richemont (+3,3%) und Swatch (+2,0%). Beide Aktien standen während den letzten beiden Handelstagen unter Druck. Im oberen Tabellendrittel schlossen zudem Nobel Biocare (+2,8%), Clariant (+2,6%), Logitech (+2,5%) oder Kühne + Nagel (+2,4%).
Von den Index-Schwergewichten notierten Roche (+1,5%) und Novartis (+1,6%) etwas über dem Marktdurchschnitt, während Nestlé (+0,6%) unterdurchschnittlich zulegten.
Unterdurchschnittliche Avancen gab es auch für SGS (+0,6%). Die Inspektions- und Zertifizierungsgesellschaft übernimmt in Australien ein Testlabor für Baumaterial und Geotechnik. Die Akquisition sei zwar klein, stärke aber die Präsenz von SGS in Australasien, sagten Beobachter.
Kursverlierer gab es im SMI/SLI keine, Lonza (unverändert) schlossen am Tabellenende.
Im breiten Markt profitierten Meyer Burger (+5,0%) von einem Auftrag über 30 Mio CHF. Bei Zehnder (+5,2%) machten Händler Fondskäufe für die Kursgewinne verantwortlich. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Aktien zugelegt. Die operative Ertragskraft der Gesellschaft finde zunehmend Anhänger, hiess es.
Nationale Suisse (+5,1%) profitierten von einem Presseartikel, wonach CEO Hans Künzle in leitender Funktion zur Mobiliar wechseln soll. Mit diesem Bericht seien Gerüchte in Umlauf gebracht worden, wonach die Mobiliar an einer Übernahme von Nationale Suisse interessiert sein könnte, begründeten Händler der Kursanstieg. (awp/mc/pg/32)