Gegen Handelsende hin sorgte die freundliche Performance der Wall Street für ein klares Anziehen der Kurse. Der guten Stimmung keinen Abbruch taten dagegen die jüngsten US-Konjunkturdaten, die gemischt ausfielen.
Stärkere Kursavancen wurden hierzulande allerdings durch die verhaltene Kursentwicklung der Indexschwergewichte vereitelt. Unter dem guten Dutzend Firmen aus dem breiten Markt, die Zahlen vorgelegt haben, setzten sich Newave oder OC Oerlikon besonders positiv in Szene, während Swisslog deutlich schwächer tendierten.
Bei Börsenschluss gewann das Blue-Chips-Barometer SMI 1,18% auf 6’359,74 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,65% auf 973,03 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,17% auf 5’613,93 Zähler.
Mit den grössten Kursavancen schlossen unter den Bluechips Julius Bär (+3,9%). Auch weitere Finanzwerte wie CS (+2,8%), Baloise (+1,9%), Swiss Life (+1,7%) oder UBS (+1,5%) zeigten sich sehr fest. Swiss Life wird am morgigen Mittwoch Zahlen vorlegen.
Spitzenreiter im SMI/SLI waren ausserdem Clariant (+3,7%) und Syngenta (+3,5%). Die Kursgewinne bei Syngenta erklärten Beobachter mit Avancen im europäischen Agrochemiesektor nachdem der Düngemittelhersteller Potash eine Übernahmeofferte von BHP als ungenügend zurückgewiesen hatte.
Transocean gewannen 3,5%. Damit zeigten sich die Aktien des Ölbohrkonzerns nach dem Vortagesverlust teils erholt. Verzögerungen bei der Nennwertreduktion vor dem Hintergrund der komplexen juristischen Angelegenheit rund um das Unglück im Golf von Mexiko hatten bei den Anlegern zuletzt auf die Stimmung gedrückt.
Überdurchschnittlich gefragt waren auch Swatch (+2,1% auf 343,50 CHF). Die Citigroup hat die Gewinnerwartungen beim Uhrenhersteller für 2010 und 2011 angehoben. Daraus leitet sich ein neues Kursziel von 410 CHF nach 360 CHF ab, die Aktie wird weiterhin zum Kauf empfohlen. Die im Sektorvergleich überdurchschnittlichen Umsatz- und Gewinnzahlen zeigen im Urteil des US-Brokers, dass Swatch gestärkt aus der Finanzkrise herausgegangen ist. Richemont gewannen gar 2,5%.
Von den Index-Schwergewichten hielten sich Novartis (+0,8%) im positiven Terrain, verzeichneten allerdings unterdurchschnittliche Gewinne. Nestlé (-0,5%) und Roche (-0,1%) bremsten als schwächste SMI/SLI-Werte den Gesamtmarkt. Händler verwiesen bei den Avancen von Novartis darauf, dass der US-Mitbewerber Eli Lilly die Entwicklung des Alzheimermedikaments Semagacestat eingestellt habe. Dies sei positiv für die Basler, die mit Exelon ein bereits zugelassenes Alzheimerpräparat auf dem Markt haben, hiess es.
Zugleich gab es Neuigkeiten zur Übernahme des Augenheil-Spezialisten Alcon durch Novartis: die Alcon-Aktionäre haben fünf Novartis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt. Sie sollen jene von Nestlé ablösen, sobald die Akquisition über die Bühne ist.
Unter den zahlreichen Unternehmen aus dem breiten Markt, die mit Zahlen aufgewartet haben, avancierten Accu (+4,9%), Newave (+3,9%) und Oerlikon (+3,4%) besonders deutlich. Nach Zahlen gesucht waren aber auch Forbo (+1,5%), Schindler PS (+2,6%), Galenica (+2,1%), PSP (+0,6%) und Bank Linth (+0,3%).
Dagegen wurden Swisslog (-2,4%), Tornos (-1,9%), Orascom (-1,7%) und Schulthess (-0,3%) nach dem Zahlenausweis zurückgenommen. (awp/mc/ps/28)