CH-Schluss: Gewinne – Unter Führung von Nestlé auf 52-Wochen-Hoch

Dennoch hätten sich die Akteure mit Blick auf die am morgigen Dienstag nun endgültig anlaufende Schweizer Ergebnissaison noch etwas zurückgehalten, hiess es im Handel. Im Wochenverlauf wird eine Vielzahl an Bluechips die Drittquartalszahlen vorlegen. So veröffentlichen alleine am Donnerstag Credit Suisse, Logitech, Nestlé und Novartis Zahlen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI gewann bei Börsenschluss um 1,44% auf 6’436,37 Punkte, das neue 52-Wochen-Hoch wurde bei 6’444,48 Punkten markiert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,96% auf 996,11 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,27% auf 5’550,38 Zähler.


Kräftigen Auftrieb erhielt die Börse zum Wochenbeginn von den grosskapitalisierten Nestlé-Aktien (+3,5%). Die Titel profitierten von einer Hochstufung durch die UBS auf «Buy» und einer Kurszielerhöhung auf 50 (43) CHF. Das erhöhte Kursziel begründet der zuständige Analyst unter anderem mit der steigenden Wahrscheinlichkeit, dass der Nahrungsmittelkonzern demnächst seine nächste Alcon-Tranche an Novartis verkaufen wird.


Die Bankenwerte waren zeitweise ebenfalls sehr deutlich gesucht. Bei Handelsschluss gewannen GAM noch 3,4%, UBS 1,3%, CS 1,1% und Julius Bär 1,1%. Einem Zeitungsbericht zufolge verzeichnet die UBS allmählich wieder einen Rückfluss der in der Krise verlorenen Kundengelder. Zu Julius Bär wurde bekannt, dass sich die Bank aus dem grenzüberschreitenden US-Geschäft zurückziehen will. Generell hätten die Banken aber auch von einem Zeitungsinterview mit dem Citigroup-CEO profitiert, hiess es am Markt. Dieser sieht die Finanzkrise weitgehend überwunden.


Mit an der Tabellenspitze schlossen Swatch (+2,2%) und Richemont (+2,2%), beflügelt von einer positiven Studie der Deutschen Bank. Für beide Titel hat das Institut das Kursziel erhöht, für Swatch wurde auch das Rating auf «Buy» angehoben.


In etwa mit dem Marktdurchschnitt verteuerten sich die Pharmawerte, trotz negativer Unternehmensnachrichten. Novartis (+1,4%) hat in einem Zulassungsgesuch für den Bronchodilator Indacaterol in den USA einen Rückschlag erlitten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat in einer Stellungnahme zusätzliche Informationen eingefordert. Roche (+1,2%) zeigten sich ebenfalls wenig beeindruckt von einer negativen Nachricht: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine erweiterte Zulassung für «Rituxan» abgelehnt. Marktbeobachter sprachen bei Roche vorwiegend von einer technischen Reaktion auf die Abgaben der letzten Woche.


In Kühne + Nagel (+0,5%) wurden vor der morgigen Zahlenpublikation Positionen aufgebaut, während in Actelion (-0,5%) – ebenfalls vor der Ergebnispublikation – Verkäufe getätigt wurden.


Gut behauptet schlossen ABB (+0,2%). Der Industriekonzern hat für das dritte Quartal einen Gewinn von 1 Mrd USD in Aussicht gestellt. Das Ergebnis wird durch den Abbau von Rücklagen für wettbewerbsrechtliche Streitigkeiten um 380 Mio USD aufgebessert.


Im Minus schlossen dagegen die meisten Versicherer. Beobachtern zufolge litten Bâloise (-0,8%) unter Umschichtungen innerhalb des europäischen Versicherungssektors. Auslöser sei eine Branchenstudie aus dem Hause Cheuvreux. Auch bei Swiss Life (-1,1%) hätten neue Unternehmensstudien für Bewegung gesorgt, dabei hätten die Baissiers die Überhand gewonnen, hiess es.


Im breiten Markt stiegen Sulzer um 1,0%. Der Industriekonzern hat mit seinen Bestellungen für die ersten neun Monate 2009 die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen.


Emmi (+0,4%) zieht den Energy-Drink «Emminent» vom Markt zurück. Die Produktion wird spätestens 2010 eingestellt.


Mit den prozentual grössten Verlusten schlossen Infranor (-13,2%) oder Ci Com (-12,0%), die grössten Avancen gingen an Norinvest (+7,7%) oder Conzzeta (+4,7%). (awp/mc/ps/28)

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