CH-Schluss: Gewinnmitnahmen – Defensive und UBS schwach

Keine Hilfe gab es am Nachmittag von Konjunkturdaten aus den USA und von der negativ eröffnenden Wallstreet. Nach der starken Performance der letzten Woche sei es am Montag nicht unerwartet zu Gewinnmitnahmen gekommen, hiess es in Marktkreisen. Die Unsicherheiten um die Finanzbranche und deren mögliche Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft seien zwar nach wie vor präsent. Ein kleiner Lichtblick sei es aber immerhin, dass die Volatilitäten zumindest ein wenig nachgelassen hätten und dass sich der SMI in den vergangenen Tagen innerhalb einer Spanne zwischen rund 7’600 und 7’800 Punkten habe etablieren können.


Der SMI verlor bis zum Schluss 64,28 Punkte oder 0,82% auf 7’751,70 Punkte. Der 30 Titel umfassende und weniger von den Schwergewichten abhängige SLI gab lediglich 0,40% auf 1’188,16 Punkte nach, während der breite SPI 0,52% auf 6’321,23 Punkte einbüsste. Grösste Verlierer waren Nestlé (-2,3% auf 484,50 CHF), Nobel Biocare (-2,4% auf 261,50 CHF) und Swiss Re (-2,3% auf 80,90 CHF). Swiss Re hatten eine Ersteinschätzung der Société Général von «Sell» mit einem Kursziel von 70 CHF zu verdauen.


Ins Gewicht fielen für den SMI aber vor allem die Abgaben von Nestlé. Hier sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, nachdem der Titel am Freitag noch knapp 3% zugelegt hatte, hiess es am Markt. Nach unten ging es aber auch für Novartis (-0,9% auf 54,35 CHF) und Roche (-0,3% auf 198,80 CHF). Roche hat von der EU-Kommission die Zulassung für das Medikament Xeloda zur Behandlung von metastasierendem Dickdarmkrebs erhalten. Dies wurde in Marktkreisen zwar als positive Nachricht gewertet, allerdings sei die Zulassung auch nicht überraschend gekommen, hiess es.


Nebst Swiss Re standen von den Finanzwerten auch ZFS (-0,7% auf 310,75 CHF), CS (-0,7% auf 61,80 CHF) oder UBS (-0,3% auf 44,26 CHF) etwas unter Druck, allerdings hielten sich diese im breiten Mittelfeld. UBS wurden von Gerüchten um eine mögliche Gewinnwarnung der Deutschen Bank gebremst sowie von einem Pressebericht über vorläufige Ermittlungen in den USA wegen Fehlinformation von Investoren im Zusammenhang mit Immobilienkrediten. Die Krise der UBS wurde aber auch in der Wochenendpresse wieder ausgiebig thematisiert.


Auf der Gewinnerseite standen Swatch (+1,8% auf 302 CHF) zuoberst, gestützt von zuversichtlichen Äusserungen zum Geschäftsverlauf des CEO in einem Interview mit der «FuW». Fester schlossen unter anderem auch Clariant, Richemont (je +0,9%) oder ABB (+0,4%). Und aus dem SLI fielen Kühne+Nagel (+4,4% auf 106,40 CHF) besonders auf. Am breiten Markt erholten sich Galenica (+11,1%) nach dem Kurstaucher zu Beginn der Vorwoche erneut massiv. Nebst der positiven Empfehlung eines FDA-Zulassungskomittees zum Eisenersatzpräparat Ferinject/Injectafer half eine damit verbundene Aufstufung durch Merrill Lynch auf «Buy».


Kräftige Gewinne verbuchten überdies Bioxell (+11,1%), Ascom (+7,9%) oder EG Laufenburg (+5,9%). Im Handel wurden die seit einiger Zeit am Markt kursierenden Gerüchte um einen Einstieg des ehemaligen Von Roll-Aktionärstrios Rudolf Maag, Oskar Ronner und Thomas Straumann bei Ascom für das Interesse an der Aktie genannt. Potentielle Verkäuferin wäre demnach die ZKB. Emmi (+2,4%) zogen nach der Publikation von Umsatzdaten an. Ausserdem hat das Unternehmen Massnahmen zur Kostensenkung bekanntgegeben. (awp/mc/ps)

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