Am Nachmittag konnten sich die Indizes jedoch von ihren Tagestiefs lösen. Die Wall Street habe stabiler eröffnet als vermutet, sagten Händler. Dies habe auch die Stimmung am hiesigen Markt gestützt. Einige Marktteilnehmer hätten den Rückschlag vom Morgen zum Kauf genutzt. Die Chance auf neuerliche Gewinne am morgigen Dienstag seien somit intakt. Der Blick werde sich aber in erster Linie auf den grossen Eurex-Verfall vom Freitag richten, hiess es.
Das SMI-Index schloss 0,12% tiefer auf 6’225,64 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,18% auf 962,73 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,08% auf 5’378,45 Zähler ein.
Die Versicherungsaktien im SMI erlitten teilweise deutliche Verluste: Swiss Life sanken um 1,8%, Swiss Re um 1,4% und ZFS um 0,9%. Der Broker KBW bestätigt zwar die Einstufung «Overweight» für den europäischen Versicherungssektor, hat die Titel von ZFS jedoch neu mit «Underperform» nach «Marketperform» eingestuft.
Nicht viel besser die Banken. UBS verbilligten sich um 0,9%, obwohl die Analysten von Nomura die Einstufung für die Aktien auf «Buy» von bisher «Reduce» erhöht haben. Julius Bär sanken um 1,4%. Credit Suisse hingegen schüttelten ihre frühen Verluste vollständig ab und schlossen 0,7% höher.
Für die Valoren von Baloise (+0,2%) und Nobel Biocare (-0,3%) hat die letzte Woche im SMI begonnen. Beide Werte fallen nach Handelsschluss am Freitag aus dem Index heraus. Ab kommender Woche werden dann Lonza (-0,1%) und SGS (+0,2%) im SMI gehandelt.
Auch in den zuletzt gut gelaufenen zyklischen Werten werden Gewinne realisiert. So sanken ABB um 0,8% und Holcim um 1,3%. In Marktkreisen würden Gerüchte um eine bevorstehende Grossübernahme kolportiert, hiess es. Eine Rückstufung von «Neutral» auf «Reduce» durch die Bank Sal. Oppenheim belastete Clariant (-2,7%).
Dem schwachen Trend am ehesten entziehen konnten sich die defensiven Valoren. Allen voran stiegen Swisscom um 1,7%. Die Aktien profitierten von zwei Studien zum europäischen Telekommunikationssektor, in denen die Aktien zu den Branchenfavoriten gezählt und die Kursziele hochgesetzt wurden.
Die Pharmaschwergewichte Novartis (-0,2%) und Roche (+0,6%) lagen ebenfalls über dem Markt, genauso Nestlé (-0,1%) – trotz einer Rating-Abstufung auf «Hold» von bisher «Buy» durch die Citigroup.
Bei Petroplus (-7,6% bzw. 2,08 CHF) ist der Handel mit den Anrechten im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung angelaufen. Die Anrechte wurden zuletzt mit 2,12 CHF bezahlt. Pro vier alte Aktien kann eine neue Aktie zum Kurs von 16,90 CHF bezogen werden. Richemont (-1,0% bzw. 0,28 CHF) wurden ex-Dividende (0,30 CHF) gehandelt.
In der zweiten Reihe haben LO Holding (+1,5%) und Athris (+1,0%) Halbjahreszahlen vorgelegt. Arpida verloren 12,7%. Nach den massiven Kursgewinnen im Zuge des am vergangenen Donnerstag angekündigten Zusammenschlusses mit Evolva wurden nun Gewinne mitgenommen. Addex (+5,3%) profitierten dagegen von positiven präklinischen Studienergebnissen.
SPS (-1,0%) hat das laufende öffentliche Angebot zur Übernahme der Jelmoli (+0,1%) leicht erhöht. (awp/mc/ps/33)