Der Schweizer Markt gehörte mit einer Korrektur von phasenweise 3,6% international zu den grössten Verlierern. Bereits in den ersten Handelsstunden büssten die Kurse zum Teil massiv an Wert ein, der SMI verteidigte jedoch knapp die Marke von 9’000 Punkten und erholte sich wieder etwas. Im Verlaufe des Nachmittags – als sich auch eine schwächere US-Eröffnung abzeichnete – gab es dann allerdings kein Halten mehr und der SMI fiel zwischenzeitlich bis auf 8’891,66 Punkte. Das bisherige Jahrestief stammt vom 10. Januar und liegt bei 8’814,6 Punkten. Eine grössere Korrektur hatte der Markt letztmals im Mai 2006 erlebt, als der SMI inner weniger Wochen von gut 8’000 Zählern auf 7’123 Stellen (13.06.) absackte.
Das Blue Chips Barometer SMI lag am Dienstag bei Handelsschluss 313,23 Punkte bzw. 3,40% tiefer auf dem Stand von 8’909,80 Stellen, der breitere Swiss Performance Index (SPI) büsste 256,87 Punkte bzw. gar 3,51% auf den Stand von 7’058,26 Zähler ein.
Ob es sich dabei um die von vielen Marktteilnehmern erwartete und zum Teil gewünschte Korrektur handelt, muss sich noch zeigen. Zumindest teilweise habe heute die Angst vor einer kräftigen Korrektur geherrscht, hiess es in Handelskreisen. Auch aus technischer Sicht sei der Markt derzeit verletzlich, meinte ein Händler. Der Markt habe mit der 9’000er-Grenze auch die beiden Moving-Averages auf 20 und 50 Tage nach unten durchbrochen. Damit rücke kurzfristig die zwischen 8’800 und 8’820 Punkten verlaufende Supportzone in den Mittelpunkt des Geschehens. Sollte der Kurs unter 8’800 Zähler fallen, könnte dies eine schmerzhafte Korrektur bis auf 8’400 Stellen auslösen, so der Händler.
Unter den Einzeltiteln am stärksten traf es am Dienstag ABB (-6,4% auf 20,60 CHF), Bâloise (-5,6% auf 127,30 CHF) sowie Nobel Biocare (-5,1% auf 397,50 CHF), ohne dass dazu fundamentale News vorhanden gewesen wären. «Viele Titel, die in jüngster Zeit besonders gut gelaufen sind und von Spekulationen getrieben waren, sind heute besonders unter die Räder geraten» sagte ein Händler.
Zwischen 4 und 5% verloren Lonza, Adecco, ZFS, Swiss Life, Ciba SC, Syngenta und Clariant. Am besten hielten sich die defensiven Swisscom (-1,6% auf 463,50 CHF) sowie Synthes (-2,0% auf 149,60 CHF) und Roche (-2,0% auf 218 CHF).
Im breiten Markt gehörten u.a. Ci Com (-12%), Burckhardt Compression (-10,4%), Speedel (-9,8%), Card Guard (-8,9%), Winterthur Tech (-8,8%), Cytos (-8,8%), Schmolz und Bickenbach (-8,7%), Partners Group (-8,6%) oder AFG (-8,1%) zu den grössten Verlierern.
Eine positive Ausnahmen bildeten Affichage (+4,0%). Die Aktien profitierten von guten Geschäftszahlen 2006 und einer Erhöhung der Ausschüttung.
Georg Fischer verloren trotz ansprechender Jahreszahlen 5,2%. Allerdings hatte die Aktie seit vergangenem Juni bis zum Höchststand vor einer Woche über 80% zugelegt. (awp/mc/gh)