Im Fokus der Investoren standen am Berichtstag Julius Bär; die Privatbank wird ihren Assetmanagement-Teil abspalten und künftig als reiner Vermögensverwalter auftreten. Die Pläne stiessen jedoch nicht nur auf Zustimmung.
Das Blue Chips Barometer SMI schloss 10,47 Punkte bzw. 0,19% höher auf 5’509,27 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,19% auf 839,96 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26% auf 4’743,73 Zähler.
Julius Bär (+1,4% auf 44,50 CHF) büssten bis zum Ende der Sitzung den grössten Teil ihrer Gewinne ein. Im frühen Handel standen die Papiere zeitweise nahezu 10% höher. Die Aufteilung der Privatbank in zwei Sparten wurde zwar mehrheitlich positiv kommentiert, es mischten sich jedoch auch kritische Stimmen darunter. So entstehe zwar mit der Trennung vom «Problemkind» GAM unter dem Dach der Julius Baer Group eine sehr gut kapitalisierte Privatbank. Einige Analysten fragen sich jedoch, ob der addierte Wert der zwei Einheiten den Wert der Bank in ihrer heutigen Form wirklich übersteigt.
Die übrigen Finanzwerte musste mehrheitlich Gewinnmitnahmen über sich ergehen lassen. UBS (-0,2% auf 16,53 CHF), CS (-0,2% auf 47,42 CHF), Swiss Re (-1,4% auf 37,86 CHF) und ZFS (-1,6% auf 201,30 CHF) schlossen allesamt tiefer.
Angeführt wurde die SMI-Rangliste vom Pharmawert Actelion (+4,2% auf 54,70 CHF), nachdem das Papier in der ersten Wochenhälfte noch unter Abgabedruck stand. Heute seien wieder grössere Kaufaufträge aus London eingetroffen, hiess es. Die von BNP Paribas veranstaltete «European Healthcare Conference» habe bei den Investoren einen guten Eindruck hinterlassen.
Gesucht wurden daneben erneut Zykliker wie Nobel Biocare (+3,2% auf 26,88 CHF), Holcim (+1,7% auf 59,40 CHF) und Clariant (+2,9% auf 7,09 CHF). Der Chemiekonzern übernimmt von Fibro Chem die amerikanische XL Performance Chemicals.
Petroplus (+4,4% auf 21,52 CHF) knüpften ebenfalls an den jüngsten Höhenflug an. Bei der Raffineriebetreiberin übernimmt Branchenveteran Jean-Paul Vettier im September den Chefsessel, wie Anfangs Woche bekannt wurde.
Novartis stiegen um 0,5% auf 44,52 CHF. Der Pharmakonzern übernimmt das Spezial-Geschäft mit injizierbaren Generika von der österreichischen EBEWE Pharma. Im Minus fanden sich dagegen Roche (-0,3% auf 145 CHF). Die US-Tochter Genentech hat gemeinsam mit Biogen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA Anträge zum Einsatz von Rituxan bei der häufigsten Leukämie-Erkrankung Erwachsener eingereicht.
Swatch sanken um 2,3% oder 4,20 auf 179 CHF; allerdings wurden die Titel am Berichtstag Ex-Dividende von 4,25 CHF gehandelt.
Im breiten Markt sprangen Valartis um 18,3%. Marktteilnehmer verwiesen auf die Aufspaltung von Julius Bär, die Übernahmephantasien geweckt haben könnte. Valartis passe jedoch nicht unbedingt ins Beuteschema von Julius Bär, markten Beobachter an.
Bellevue rückten um 2,4% vor; CEO Martin Bisang hatte im Interview mit AWP verbesserte Ertragszahlen in Aussicht gestellt.&(awp/mc/pg/26)