Gegen Handelsende konnten die Indizes im Sog der Wall Street die Gewinne nochmals ausbauen und schlossen nahe den Tageshöchstständen. Händler führten das Schlussrallye auch auf technische Faktoren zurück.
Tagessieger bei den Schweizer Bluechips waren die Titel von Swatch. Der Luxusgüterhersteller hatte die Investoren mit guten Zahlen überzeugt. Klar fester schlossen auch Finanzwerte und die Titel des Börsenschwergewichts Nestlé, während sich Novartis knapp in die Gewinnzone retteten.
Bis Börsenschluss kletterte der SMI um 1,42% oder 124,07 Stellen auf 8’841,70 Punkte. Der breitere SPI stieg um 1,46% (+101,62 Stellen) auf 7’064,57 Punkte.
Die Swatch-Aktien (I: +5,0% auf 318,25 CHF; N: +4,9% auf 64,50 CHF) bauten im Tagesverlauf die Gewinne massiv aus. Der Luxusgüterkonzern hatte mit den Jahreszahlen 2006 die Markterwartungen übertroffen, auf offene Ohren stiessen zudem die Dividendenerhöhung, das Aktienrückkaufprogramm über 400 Mio CHF und die Aussichten für 2007. Die Titel des Konkurrenten Richemont profitierten von den Avancen und gewannen 2,5% auf 67,30 CHF dazu.
Finanzwerte wie Julius Bär (+3,5% auf 161,30 CHF) oder Bâloise (+3,3% auf 125,80 CHF) waren ebenfalls stark nachgefragt. Julius Bär hat in Singapur die Lizenz für Wholesale Banking erhalten. Bei Bâloise kursierten im Markt Gerüchte, wonach der Jahresabschluss selbst die ambitiösesten Analystenschätzungen in den Schatten stellen werde.
Die Grossbankenaktien der CS (+2,3% auf 86,05 CHF) und der UBS (+1,5% auf 70,10 CHF) gewannen respektabel dazu. Fusionsgerüchte um ABN Amro und Barclays hätten in der Branche für Übernahmephantasien gesorgt, sagte ein Händler.
Weit oben im SMI-Tabelau waren ausserdem SGS (+3,2% auf 1’443,00 CHF) zu finden. Der Warenprüfkonzern hat ein Aktienrückkaufprogramm über maximal 250 Mio CHF angekündigt. Marktkenner glauben, dass SGS mit dem Geld zukaufen will.
Uneinheitlich tendierten die Schwergewichte: Während Nestlé (+1,6% auf 471,75 CHF) klare Avancen verzeichneten, hinkten die Pharmawerte Roche (+1,0% auf 213,70 CHF) und vorallem Novartis (+0,1% auf 68,95 CHF) hinterher.
Im breiten Markt kletterten Schmolz+Bickenbach vor Zahlen (Mittwoch) um 6,6%. Der Stahlproduzent erwartet laut seinem CEO für 2007 einen Rekordgewinn. Dagegen schlossen Conzzeta nach Zahlen 2,1% tiefer.
Für Kuoni (+2,4%) haben UBS, Société Générale und Citigroup ihr Kurziel erhöht. Ein Zusammengehen mit der britischen First Choice ist nun definitiv vom Tisch, nachdem diese mit der Touristiksparte der deutschen TUI fusioniert wird. (awp/mc/gh)