Die weltgrösste Volkswirtschaft ist im zweiten Quartal wesentlich stärker gewachsen als angenommen und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind stärker als erwartet gesunken. Insgesamt biete sich ein deutlich robusteres Bild der US-Wirtschaft als befürchtet. Daneben stützten die positiven Vorgaben von der Wall Street. Händler sprachen von klassischen Shorteindeckungen, welche den Anstieg verstärkt hätten.
Bis zum Schlussgong stieg der SMI um 1,46% oder 103,76 auf 7’190,40 Punkte. Der gekappte SLI legte um 1,68% auf 1’072,82 Zähler zu und der SPI zog um 1,38% auf 6’019,62 Stellen an.
In den SMI-/SLI-Valoren konzentrierte sich das Interesse der Anleger vor allem auf Swiss Life. Die Titel des Lebensversicherers gaben nach der Publikation eines markanten Gewinnrückganges im ersten Halbjahr und nach unten revidierten Zielsetzungen für 2008 und 2009 bei hohen Handelsvolumen um 8,8% auf 204,20 CHF nach.
Bâloise (+3,3% auf 95,95 CHF) erholten sich nach den markanten Abgaben des Vortages im Anschluss an die Publikation enttäuschender Halbjahreszahlen wieder etwas. Die Aktien der beiden grossen Versicherer lagen ebenfalls über dem Marktdurchschnitt: ZFS legten um 2,2% auf 285 CHF und Swiss Re um 2,7% auf 67,80 CHF zu.
Die Bankenaktien waren auf tiefem Niveau wieder gesucht: UBS zogen um 4,6% auf 23,88 CHF, CS um 3,5% auf 50,55 CHF und Julius Bär um 2,9% auf 66 CHF an. Händler sprachen von einer technisch bedingten Erholung und Deckungskäufen.
Eine technische Reaktion wurde auch zur Begründung des Kursanstiegs in Nobel Biocare (+6,6% auf 35,98 CHF) angeführt. Die Titel standen in den letzten Monaten stark unter Druck.
Die Indexschwergewichte Novartis (+0,9% auf 61,10 CHF), Roche (+1,3% auf 185,60 CHF) und Nestlé (gehalten bei 48,50 CHF) konnten dem Gesamtmarkt aufgrund ihres defensiven Charakters hingegen nicht folgen und banden ihn etwas zurück.
Swisscom (+0,1% auf 349 CHF) litten unter einer heute bekannt gegebenen Forderungen der Schweizer Regulierungsbehörden nach Änderungen im Fernmeldegesetz (FMG). Kommt diese durch, könnte der blaue Riese künftig weniger Geld für den Netzzugang verlangen.
Im SLI profitieren SGS (+1,1% auf 1’371 CHF) von einem guten Halbjahresausweis und den Gewinnprognosen des Mitbewerbers Bureau Vertitas.
Givaudan (+3,6% auf 897 CHF) hielt am Berichtstag eine Investorentagung ab und schien den Ton der Anleger getroffen zu haben.
Im Breiten Markt verloren die Aktien des Vermögensverwalters VP Bank nach enttäuschenden H1-Zahlen 5,6%. Von Analysten wurde insbesondere der massive Kostenanstieg sowie der Geldabfluss bemängelt.
Ebenfalls nach unerwartet tiefen Halbjahresergebnissen gaben Valora um 4,9% und Adval Tech trotz vorgängiger Gewinnwarnung um 5,2% nach. (awp/mc/pg/33)