In den letzten Handelsminuten eroberte sich der Markt aber verlorenes Terrain zurück. Kursrelevante Unternehmensneuigkeiten waren heute Mangelware. Auch die am Nachmittag publizierten US-Makrodaten zur Inflation, welche besser als erwartet ausgefallen waren, konnten dem hiesigen Markt nicht die nötigen Impulse verleihen.
Um 17.30 Uhr notierte der SMI schliesslich wenig verändert auf 9`391,03 Punkten, was einem Plus von 0,04% oder 3,74 Stellen entspricht. Der breitere SPI gewann derweil minime 0,06% oder 4,44 Zähler auf 7`620,36 Punkte.
Nestlé (-0,9% auf 475,75 CHF) verzeichneten nach einer Rückstufung der Deutschen Bank auf `Hold` von `Buy` grössere Abschläge. Nach Ansicht der Analysten besteht ein signifikantes Risiko, dass die Agrarpreise in nächster Zeit weiter steigen werden, was den Druck auf die Gewinnmargen erhöhen würde.
Des einen Leid, des anderen Freud: Höhere Agrarpreise dürften sich positiv für Syngenta (Aktie +1,8% auf 230,60 CHF) auswirken, das Papier notierte am Schluss gar als grösster Gewinner im SMI. Die amerikanischen Bauern haben laut dem jüngsten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums den aufgrund der schlechten Witterung eingehandelten Rückstand im Maisanbau in den letzten Tagen fast ganz wettgemacht.
Auf den Folgerängen notierten SGS (+1,1% auf 1`551 CHF), Roche (+0,9% auf 228,80 CHF) und Swiss Life (+0,9% auf 321 CHF).
Swisscom (Aktie -0,1% auf 422 CHF) wird wohl morgen über die Anzahl angebotener Aktien der italienischen Fastweb informieren. Heute um 15.30 Uhr lief die Angebotsfrist ab, gestern Montag war der `Blaue Riese` bereits im Besitz von rund 45% des italienischen Konzerns gewesen.
Givaudan (-1,3% auf 1`126 CHF) verloren deutlich an Wert. In Handelskreisen war von Umschichtungen in die Papiere des den Konkurrenten Symrise zu hören, nachdem dieser ein gutes Quartalsergebnis publiziert hatte.
Die restlichen Schwergewichte UBS (+0,1% auf 76,90 CHF), CS (-0,3% auf 92,95 CHF) und Novartis (unverändert auf 70 CHF) gingen uneinheitlich aus dem Handel.
Am breiten Markt (SPI) schlossen Phonak 3,6% höher auf 115 CHF. Der Hörgerätehersteller schlug mit den Geschäftszahlen 2006/07 die Erwartungen deutlich und gab sich auch für das laufende Jahr optimistisch. Was den Ausgang der durch das deutsche Kartellamt verbotenen ReSound-Übernahme betrifft, rechnet CEO Valentin Chapero weiterhin mit Klarheit im Verlauf des Sommers.
Von Roll (+7,5% auf 11,45 CHF) profitierten von Forderungen der Grossaktionärs-Familie von Finck, wonach an einer ausserordentlichen Generalversammlung vier neue Verwaltungsratsmitglieder – darunter ex-Oerlikon-Chef Thomas Limberger – gewählt werden sollen. Würde dies realisiert, will die Grossaktionärin zudem das Kapital erhöhen.
Ebenfalls im Plus notierten nach Quartalszahlen Tornos (+2,2% auf 23,80 CHF), während bei Meyer Burger (-2,3% auf 146 CHF) Gewinnmitnahmen den Kurs drückten. (awp/mc/gh)