Anfänglich starteten die Kurse noch mehr oder weniger im Bereich der Vortagesschlusskurse, doch im Laufe des Morgens und nochmals gegen Schluss gaben die Kurse deutlich nach. Als Grund nannten die Händler vor allem die anhaltende Unsicherheit und die dementsprechend weiterhin schlechte Stimmung bei den Investoren.
Heute haben zudem Konjunkturdaten aus Deutschland auf die Stimmung gedrückt: So hat sich der ifo-Geschäftsklimaindex deutlich über den Erwartungen eingetrübt. Für etwas zusätzliche Volatilität sorge auch noch der bevorstehende grosse Eurex-Verfall vom kommenden Freitag, sagte ein Händler.
Das Blue Chips Barometer SMI verlor bis zum Schluss 72,11 Punkte oder 0,85% auf 8’394,96 Punkte. Der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) büsste 0,76% auf 6’843,90 Punkte ein, der nach Gewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) 0,58% auf 1’278,40 Punkte.
Unter den grössten SMI-Verlierern waren am Mittwoch wieder die Titel der UBS mit einem Minus von 1,7% auf 52,70 CHF zu finden. Die grösste Schweizer Bank wurde von Goldman Sachs auf ‹Neutral› von ‹Buy› herabgestuft. Wie das Beispiel Morgan Stanley (grosser Verlust, Einstieg eines chinesischen Staatsfonds) zeige, sei die Kreditkrise einfach noch weit von ihrem Ende entfernt, hiess es in Marktkreisen, und dürfte somit die Aktienmärkte noch länger belasten. Etwas besser hielten sich Julius Bär (-0,9%) und CS (-0,7%).
Für Druck im Index sorgten aber auch Nestlé (-1,6% auf 513,50 CHF). Das Börsenschwergewicht wurde bereits am Vortag von Rückstufungen der UBS und der Deutschen Bank belastet, heute hätten zudem noch charttechnische Verkäufe die Titel belastet, hiess es in Marktkreisen. Schwach präsentierten sich auch die Versicherungen Bâloise (-1,8%), Swiss Life (-1,0%), ZFS (-0,9%) sowie Swiss Re (-0,9%).
Grösster SMI-Gewinner waren Clariant (+2,9% auf 10,35 CHF); Synthes (Aktie +1,3% auf 143,20 CHF) setzte sich ebenfalls positiv in Szene. Das Unternehmen hat die Zulassung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für den Vertrieb des Halswirbelsäulen-Bandscheibenersatzes ProDisc-C in den USA erhalten.
Grösster Gewinner im SLI waren Lonza mit einem Plus von 3,0% auf 135,60 CHF. Im Handel wurden die Käufe vor allem auf die erweiterte EU-Zulassung des von Roche (-0,7% auf 196,60 CHF) entwickelten Krebsmedikaments Avastin zurückgeführt, da ein Teil der Avastin-Produktion an das Life Sciences Unternehmen ausgelagert wurde. SGS (+0,9%) profitierten von einer Anlageempfehlung der Bank Vontobel. Das Unternehmen hat zudem das (kleine) Chemisches Laboratorium Dr. Merten GmbH in Freiburg im Breisgau übernommen.
Die Laterne hielten die Geberit-Titel (-2,1% auf 150,10 CHF) vor Kühne & Nagel (-0,7% auf 109,70 CHF).
In der zweiten Reihe gehörten Austriamicrosystems (+6,3%) und COS (+4,7%) zu den grössten Gewinnern. Der IT-Dienstleister COS will während der laufenden Neuausrichtung einen Teil der liquiden Mittel von gegenwärtig gut 30 Mio CHF ausschütten. Das Unternehmen schlägt den Aktionären eine Nennwertrückzahlung von 12,00 CHF pro Aktie vor. Grössere Verluste gab es u.a. für IVF (-5,0%) und Vetropack (-4,4%). (awp/mc/pg)