CH-Schluss: Im Plus – Nestlé und Novartis ziehen

Am Nachmittag sorgten zudem gute Unternehmensabschlüsse aus den USA für freundliche Stimmung. Insbesondere legte Goldman Sachs erfreuliche Zahlen vor und vermochte damit den Fokus auf die Unternehmenszahlen und damit etwas weg von den Untersuchungen gegen die Bank wegen Betrugsvorwürfen zu verschieben. Der Optimismus über die Berichtssaison scheine zurückzukehren, sagte ein Marktanalyst.


Der SMI schloss noch um 0,56% höher auf 6’841,91 Punkten, nachdem er am Nachmittag ein Tageshoch von 6’891,49 Punkten erreicht hatte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,53% auf 1’061,35 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss um 0,54% im Plus auf 6’056,04 Punkten.


Nach den Abgaben vom Vortag wegen des Dividendenabschlags vermochte am Dienstag das Börsenschwergewicht Nestlé (+1,5%) den SMI deutlich in die Pluszone zu hieven. Im Handel wurde über den Abschluss eines grösseren Verkaufsauftrags sowie über Gelegenheitskäufe aus dem Ausland gesprochen. Der Nahrungsmittelkonzern legt am Donnerstag seine Zahlen zum ersten Quartal vor.


Mit seinen Quartalszahlen zu glänzen vermochte am Dienstag das Pharmaunternehmen Novartis (Aktien +0,5%). Der Pharmakonzern hat im ersten Quartal 2010 den Umsatz und Reingewinn deutlich gesteigert und damit die Konsensschätzungen klar übertroffen. Analysten fanden durchwegs lobende Worte zum Quartalsausweis. «Hervorragendes Ergebnis auf Umsatz- und Gewinnstufe», kommentierten etwa die Analysten der ZKB.


Die stärksten Avancen waren am Dienstag allerdings von Adecco (+3,3%) zu beobachten. Händler erklärten den Anstieg mit Umschichtungen innerhalb des europäischen Stellenvermittlungssektors. Die Credit Suisse erhöhte im Rahmen einer Branchenstudie das Kursziel. Im Urteil des zuständigen Analysten dürften die Aktien von der zyklischen Erholung profitieren. Auch die zyklischen SGS (+1,6%) und ABB (+1,2%) behaupteten sich an der Spitze der SMI-Tabelle.


Im Vorfeld des Quartalsergebnisses vom Donnerstag verzeichneten zudem Clariant (+1,7%) weitere deutliche Avancen. Die Bank Vontobel hat das Kursziel für die Valoren auf 19 (15) CHF heraufgesetzt. Das Unternehmen profitiere nicht nur von den vor kurzem implementierten Umstrukturierungsmassnahmen, sondern spüre auch zunehmend den Rückenwind der anziehenden Nachfrage, so der zuständige Analyst. Auch Lonza (+1,1%) legten vor der Zahlenpublikation am Donnerstag zu.


Unter dem Markt entwickelten sich dagegen die meisten Finanzwerte. UBS (-0,1%) konnten sich dabei etwas besser behaupten als Credit Suisse (-0,6%), die am Schluss Tagesverlierer im SMI waren. Am Markt kursierten Spekulationen über einen Miteinbezug der Bank in die SEC-Untersuchung über den Handel mit verbrieften Hypotheken, was von Seiten der Finma allerdings dementiert wurde. Auch Swiss Re (-0,6%) gehörten zu den Verlierern des Handelstages.


Ein erfolgreiches Börsendebüt an der SIX Swiss Exchange feierte am Dienstag Transocean. Die Titel gingen bei 98,25 CHF aus dem Markt, nachdem der erste Kurs bei 95,20 CHF gelegen hatte. An der New Yorker Börse hatten die Valoren am Montagabend mit 88,29 USD oder umgerechnet rund 94 CHF geschlossen. Die Aufnahme in den SPI erfolgt gemäss SIX Swiss Exchange und dem Indexreglement mit Wirkung ab Mittwoch.


Im breiten Markt zeigten die Titel, die wegen des Vulkanausbruchs in Island unter Druck gekommen waren, noch kaum Reaktionen. Zwar zählten Gategroup (+3,6%) zu den Gewinnern. Dufry und Flughafen Zürich wie auch Kuoni schlossen dagegen unverändert. (awp/mc/pg/33)

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