CH-Schluss: Im Sog der Wall Street fester
Die Daten zum Handelsbilanzdefizit im Mai und den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung sorgten für eine freundliche Stimmung. Zudem trieben unerwartet gute Umsatzzahlen des weltweit grössten Einzelhändlers Wal-Mart sowie Konsolidierungsfantasien im Rohstoffsektor die US-Kurse.
Der SMI schloss um 17.30 Uhr 0,37% höher auf 9`248,51 Stellen, der 30 Titel umfassende SLI stieg 0,47% auf 1`42,70 Zähler. Der breiter gefasste SPI kletterte bis zum Börsenschluss um 0,42% auf 7`565,51 Stellen.
Insgesamt standen die Schweizer Nebenwerte am Berichtstag stärker im Fokus als die Bluechips, nachdem erste SPI-Unternehmen vorbörslich ihre Halbjahreszahlen vorgelegt hatten. In der kommenden Woche ziehen dann mit dem Warenprüfer SGS, den Pharmaschwergewichten Novartis und Roche sowie dem Luxusgüterkonzern Richemont auch einige SMI-Werte nach.
Die im Tagesverlauf zeitweise deutlich negativ tendierenden Novartis sprangen in der Schlussauktion auf 66,90 CHF (+0,13%). Ein mit Partner Antisoma entwickelter Produktekandidat des Konzerns ist in Tests als mögliches Mittel gegen Eierstockkrebs durchgefallen. Auch Nestlé standen zum Schluss 0,4% höher bei 481,0 CHF.
Die Genussscheine von Roche (-0,1% auf 216,20 CHF) gaben als einer der wenigen SMI-Werte Terrain her; dies obwohl die US-Tochter Genentech starke Quartalszahlen vorgelegt hatte. Marktbeobachter kritisieren die allmählich nachlassende Wachstumsdynamik bei Genentech. Ferner wurde befürchtet, Roche könnte im Übernahmekampf um die amerikanische Ventana das Angebot erhöhen.
Verkauft wurden auch Syngenta, die mit einem Minus von 1,2% auf 240,50 CHF das Schlusslicht trugen. Ein EU-Gericht hat den Unkrautvertilger `Paraquat` des Agrarchemiekonzerns verboten.
Auf der Gewinnerseite verzeichneten Titel wie Tagessieger ABB (+2,2% auf 29,90 CHF), SGS (+1,9% auf 1`518 CHF), Lonza (+1,3% auf 113,70 CHF) oder Julius Bär (+1,3% auf 87,70 CHF) Anlegerinteresse. Swisscom kamen nach einer Kurszielerhöhung durch UBS um 1,1% auf 427,80 CHF voran. Zulegen konnten auch UBS (+0,1% auf 73,10 CHF) und CS (+0,7% auf 88,50 CHF).
Am breiten Markt schlossen Sulzer (+0,2%) trotz positiv kommentierten Halbjahreszahlen zum Bestellungseingang und Kurszielerhöhungen praktisch unverändert. Die diversen Übernahmespekulationen hätten bereits zu einer hohen Bewertung des Titels geführt, hiess es am Markt.
Einmal mehr gesucht waren die Aktien von Börsenliebling Meyer Burger (+17,5%), die ein neues Allzeithoch von 236,20 CHF erreichten. Die Gesellschaft hat ihre Umsatz- und EBIT-Ziele für das Gesamtjahr 2007 zum Teil massiv nach oben revidiert.
Schaffner legten nach Halbjahreszahlen 3,0% zu, Gurit dagegen verloren dagegen nach Zahlen markant um 9,7%. Comet avancieren nach erfolgreichem Abschluss ihrer Kapitalerhöhung dagegen ebenso deutlich um 10,3%. (awp/mc/ar)