Nach einer negativen Eröffnung vermochten sich die Indizes am Vormittag in die Gewinnzone vorzuarbeiten, mussten diese jedoch im späteren Handel im Sog der schwachen Performance der Wall Street wieder räumen. Ein deutlicheres Abgleiten des Gesamtmarktes ins Minus wurde durch Nestlé verhindert, die von Zukäufen im Vorfeld der Quartalszahlen profitierten.
Das Geschäft verlief Händlern zufolge sehr ruhig; entsprechend dünn seien die gehandelten Volumina ausgefallen. Im Vorfeld einer Reihe von Quartalsberichten in dieser Woche hätten sich die Anleger zurückgehaltend gezeigt. Auch die Publikation der jüngsten US-Konjunkturdaten ging beinahe spurlos am Markt vorbei – obwohl sich der Empire State Manufacturing Index im Oktober überraschend deutlich aufgehellt hatte.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 17.30 Uhr 17,99 Punkte bzw. 0,20% tiefer auf 9’179,49 Zähler, der Swiss Leader Index (SLI) gab 0,19% auf 1’412,83 Punkte nach. Der Swiss Performance Index (SPI) reduzierte sich um 0,15% auf 7’483,63 Punkte.
Bei den Bluechips verteidigten Swatch (+2,8% auf 382,00 CHF) auch zum Schluss die Position an der Tabellenspitze, gefolgt von Nobel Biocare (+1,2 auf 334,75 CHF). Bei den Avancen der Aktien des Luxusgüterkonzerns wurde im Berufshandel auf gute Zahlen des französische Luxusgüterkonzerns LVMH Moët-Hennessy-Louis-Vuitton verwiesen.
Nestlé (+1,0% auf 516,50 CHF) waren im Vorfeld der Quartalszahlen vom Donnerstag gesucht und erwiesen sich als grösste Stütze des Marktes. Auch Syngenta (+0,1% auf 263,25 CHF) und Synthes (+0,1% auf 137,00 CHF) hielten sich vor dem Quartalsausweis am Donnerstag gut, während sich die Pharmawerte Novartis (-0,2% auf 63,30 CHF) und Roche (-0,3% auf 216,70 CHF) – ebenfalls vor Zahlen – verbilligten. Roche wird am (morigen) Dienstag vorbörslich als erstes SMI-Unternehmen seine Quartalszahlen publizieren.
Unter den Zyklikern notierten ABB (+0,6 auf 33,06 CHF) den ganzen Tag über weit oben im SMI-Tableau, während Holcim (-1,3% auf 132,10 CHF) in der Verlustzone verharrten.
Die Finanzwerte gingen allesamt mit Abschlägen aus dem Handel. Der Quartalsausweis der Citigroup, der eine Belastung durch die Kreditmarkt-Krise offenbarte, dürfte auch bei den hiesigen Bankenwerten für Druck gesorgt haben. UBS (-1,0% auf 67,30 CHF) rutschten nach zeitweise deutlichen Kursfortschritte am Nachmittag ins Minus ab; Credit Suisse schwächten sich um 1,4% auf 80,50 CHF ab und Julius Bär um 1,5% auf 98,40 CHF. Bei der Privatbank verwiesen Händler auf Gewinnmitnahmen nach den Kursavancen der letzten Woche. Zudem hat die UBS die Bär-Aktien nach dem jüngsten Kursanstieg aus Bewertungsgründen auf ‹Neutral› zurückgenommen.
Am unteren Tabellenende der SMI-Werte gingen auch Swiss Re (-1,5% auf 108,60 CHF) um. Beim Schweizer Rückversicherer hatten sich über das Wochenende die Übernahmegerüchte bezüglich der britischen Resolution weiter verdichtet; am Nachmittags hat der Versicherer dann sein Interesse an der Übernahme von Lebensversicherungsportefeuilles von Resolution Life (Admin-Re-Geschäft) bestätigt.
Im SLI fielen Actelion (+4,5% auf 71,50 CHF) mit den deutlichsten Avancen auf. Am Markt wurde auf Übernahmegerüchte verwiesen. Am Donnerstag wird das Biopharma-Unternehmen ebenfalls Quartalszahlen vorlegen. Grössere Kursaufschläge im SLI gab es zudem für SGS (+1,5% auf 1’524 CHF) und Petroplus (+1,9% auf 106,60 CHF); die stärksten Abgaben verzeichnten OC Oerlikon (-2,8% auf 530,00 CHF) und Givaudan (-1,7% auf 1’158 CHF).
Am breiten Gesamtmarkt (SPI) verzeichneten Agen (5,4%) und Burckhardt Compression (5,4%) die deutlichsten Avancen. Aber auch Züblin (+2,2%), die in grösseren Volumina gehandelt wurden, und Basilea notierten (+3,6%) klar Plus. Basilea hatte am Morgen mitgeteilt, dass Swissmedic das Zulassungsgesuch für Alitretinoin zur oralen Behandlung des schweren therapierefraktären chronischen Handekzems (CHE) zur Prüfung akzeptiert hat.
Phoenix Mecano (+2,5%) legten ebenfalls zu. Das Unternehmen hat am Montagmorgen das vor zwei Wochen angekündigte Aktienrückkaufprogramm von bis zu 30 Mio CHF gestartet. Vögele (+0,5%) können an die Avancen der letzten Woche anknüpfen. Händler führen die Nachfrage auf die besser als erwartet ausgefallenen September-Verkäufe bei Hennes & Mauritz zurück.
Mit Verlusten gingen Schulthess (-1,4%) aus dem Handel. Der Waschmaschinen- und Wärmepumpenhersteller habe in Deutschland ursprünglich mit einem besseren Geschäftsgang gerechnet, sagte VR-Präsident Rudolf Kägi in einem Interview mit der ‹Finanz und Wirtschaft› (Ausgabe 13.10). Bei Panalpina (-2,5%) sorgten Verkäufe ausländischer Investoren für Abschläge, hiess es im Handel. (awp/mc/th)