CH-Schluss: Ins Minus gerutscht; dennoch erneut positive Woche

Zuvor hatten leise enttäuschende Zahlen aus den USA zu den Verkäufen bestehender Häuser die über Erwarten guten Zahlen von Microsoft überwogen, was den SMI analog zu den Standardwerten in den USA vorerst knapp ins Minus führte. Die Stimmung habe sich am Nachmittag nicht grundsätzlich verändert, hiess es dazu in Marktkreisen. Nach den Daten aus den USA hätten aber Gewinnmitnahmen eingesetzt, was angesichts des am Morgen erreichten neuen Jahreshochs kaum erstaune. So beendeten auch die lange wiederum sehr starken Nestlé die Sitzung schliesslich im negativen Bereich.


Der SMI gab 0,43% auf 6’378,06 Punkte nach, im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Plus von 0,5%, zum dritten Mal in Folge. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,47% auf 978,59 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,38% auf 5’494,36 Punkte.


Nestlé (-0,1%; Wochenplus 7,1%) waren trotz des heutigen – erst in der Schlussphase zustande gekommenen – Minus einer der grossen Gewinner dieser Woche. Schon im Vorfeld der Neunmonatszahlen vom Donnerstag zogen die Titel während dreier Tage markant an, was sich dann am Donnerstag mit dem soliden Ausweis noch bestätigte. Der heutige Verlust wird auf einsetzende Gewinnmitnahmen zurückgeführt.


Im Fokus standen heute aber Syngenta, welche sich mit einem Plus von 1,0% in der zum Schluss schmal gewordenen Gewinnzone hielten. Die Umsatzentwicklung des Agrochemiekonzerns nach neun Monaten lag zwar hinter den Markterwartungen zurück, habe aber nicht überrascht, hiess es in Marktkreisen. Dies nachdem im Zuge mehrerer Gewinnwarnungen des US-Mitbewerbers Monsanto und wegen ungünstiger Witterungsverhältnissen in gewissen Regionen die Erwartungshaltung des Marktes kontinuierlich zurückgegangen seien. Daher wurde das Erreichte dennoch positiv gewertet.


Logitech (+0,5%) erhielten erneut von den am Vortag veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal und von mehreren Hochstufungen Unterstützung und Clariant (+1,2%) profitierten überdurchschnittlich stark von einem freundlichen europäischen Chemiesektor. Aufgrund der am Vortag beobachteten Abgaben an den weltweiten Aktienmärkten hätten die Anleger mit Verspätung auf die besser als erwarteten Quartalszahlen von Dow Chemical vom Donnerstagnachmittag reagiert, hiess es dazu.


Tagessieger wurden Nobel Biocare und Kühne + Nagel (je +1,4%).


Swiss Re (+0,7%) legten ebenfalls zu. Swiss Re sieht sich für die anstehenden Erneuerungsverhandlungen 2010 «bestens positioniert», wie es im Vorfeld einer Branchenveranstaltung in Baden-Baden hiess.


Am Ende der Tabelle gaben Givaudan (-2,1%) oder Actelion (-1,9%) mit am meisten ab. Zur Schlussgruppe gehörten aber auch CS (-2,1%) und UBS (-1,8%). Die Finanzaktien waren zu Beginn noch gesucht, ehe auch hier Gewinne mitgenommen wurden. So beendeten auch Swiss Life (-1,5%) oder Julius Bär (-0,7%) den Handel tiefer als am Donnerstag.


Im breiten Markt fielen verschiedene Industrietitel wie Uster Technologies (+5,7%), Bobst (+5,1%) und vor allem auch Georg Fischer mit kräftigen Avancen auf. GF hat mit einem Bankenkonsortium einen bis 2013 gültigen Kreditvertrag unterzeichnet, wodurch 420 Mio CHF zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit und Umsetzung der Unternehmensstrategie zur Verfügung stehen. Am Markt wird die erhöhte finanzielle Flexibilität wohlwollend kommentiert. Schwung erhält der Titel zudem durch eine Kurszielerhöhung durch die UBS. (awp/mc/ps/30) 

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