CH-Schluss: Kaum verändert – Am Schluss noch ins Plus gedreht
Die Zeichen für eine weitere Aufhellung der konjunkturellen Entwicklung erhielten von den US-Konjunkturdaten weiteren Auftrieb. Die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe waren unerwartet deutlich gefallen. Gedämpft wurde die positive Nachricht aber von dem stärker als gestiegenen Handelsbilanzdefizit der USA. Der Markt bleibe weiterhin schwankungsanfällig, meinte denn auch ein Händler.
Am Schluss gewann das Blue-Chip-Barometer 0,10% auf 6’208,43 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,09% auf 961,90 Zähler und der breite Gesamtmarkt (SPI) notierte um 0,20% höher bei 5’359,32 Punkten.
Die grössten Aufschläge verzeichneten die Aktien von Petroplus (+3,0%). Die Titel der Raffineriebetreiberin profitieren weiter von den angekündigten Kapitalmassnahmen des Vortages. In der Folge kam es am Donnerstag zu diversen Anpassungen von Seite der Analysten. Nomura erhöhte das Kursziel und Exane BNP das Rating für die Papiere.
ABB (+2,1%) waren ebenfalls gesucht. Der Konzern veranstaltet am Freitag einen Kapitalmarkttag. Händler berichteten im Vorfeld der Veranstaltung von aggressiven Käufen aus dem In- und Ausland. Dabei seien Deckungskäufen sowie Käufe aus dem Lager ausländischer Momentum-Investoren zu beobachten gewesen, so ein Marktbeobachter.
Bei den Finanzwerten zeigte sich ein uneinheitliches Bild. UBS (-1,4%) gehörten mit zu den grössten Verlierern, während Credit Suisse (+1,4%) zur Spitze der Tabelle gehörten. Die Assekuranzen konnten hingegen alle zulegen. Dabei notierten vor allem Swiss Re (+2,2%) deutlich höher, aber auch Bâloise (+0,7%), ZFS (+0,3%) und Swiss Life (+0,3%), schlossen im Plus.
Das Schlusslicht bildeten am Donnerstag die Valoren von Syngenta (-3,0%). Die Titel litten Händlern zu folge unter einer Prognosensenkung des US-Konkurrenten Monsanto. Zusätzlich belasten die seit einigen Wochen fallenden Preise für Agrarrohstoffe. Die Aktie sei traditionell eng an die Preisentwicklung der wichtigsten Agrargüter gekoppelt, erklärte ein Marktteilnehmer. Dabei belasten vor allem die guten Ernteaussichten in den USA die Preise für Feldfrüchte. Zudem wird in Handelskreisen angenommen, dass das US-Landwirtschaftsministerium am Freitag die Ernteschätzung anheben wird.
Zu den grössten Verlierern gehörten am Berichtstag auch Julius Bär (-1,6%). Der Vermögensverwalter hatte am Vortag den Startschuss für den Börsengang des Asset-Management-Geschäftes in den USA gegeben. Der Titel legte darauf am Mittwoch um mehr als 4% zu. Händler bezeichneten die tieferen Notierungen vom Donnerstag deshalb als Gewinnmitnahmen.
Ins Blickfeld der Marktteilnehmer rückten am Donnerstag aus der zweiten Reihe die Titel von Arpida (+146,8%). Das Pharmaunternehmen will mit dem Biotechnologieunternehmen Evolva fusionieren. Arpida war nach einem negativen Zulassungsentscheid für den am weitesten fortgeschrittenen Produktekandidaten Iclaprim stark ins Schlingern geraten.
Gurit legten nach den Halbjahreszahlen um 5,4% zu. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn konnte das Unternehmen aber die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Auch BKW FMB Energie (+4,9%) waren nach der Vorlage der Semesterergebnisse gesucht.
Anleger trennten sich hingegen von Newron (-3,6%). Das Unternehmen hat in den ersten sechs Monaten die Kosten unter Kontrolle gehalten und einen etwas kleineren Verlust ausgewiesen, als von den Analysten erwartet worden war, was dem Titel aber nicht geholfen hat. (awp/mc/pg/29)