CH-Schluss: Kaum verändert – US-Daten ohne Kursauswirkung

Die jüngsten Konjunkturdaten aus Amerika fielen indes gemischt aus und vermochten kaum Impulse zu setzen. So lieferte der Immobilienmarkt zwar nach den jüngsten Enttäuschungen ein positives Signal: Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Juli kletterte überraschend um über 5% gegenüber dem Vormonat. Andererseits stieg jedoch der Auftragseingang der Industrie im Juli nicht so deutlich wie von Experten prognostiziert worden war.

Bei Börsenschluss gewann der Leitindex SMI minim um 0,02% auf 6’333,65 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,12% auf 962,59 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,05% auf 5’591,68 Zähler.

Mit den grössten Kursaufschläge schlossen im SMI/SLI Transocean (+1,7%), Logitech (+1,6%) oder Synthes (+1,5%). Sehr fest gingen auch die Luxusgütertitel Swatch (+1,5%) und Richemont (+1,1%) aus dem Handel. Letztere wurden beflügelt von einer Ratingerhöhung durch Nomura auf «Neutral» von zuvor «Reduce». Begründet wird der Schritt mit den jüngsten Kurskorrekturen sowie der bevorstehenden Publikation der Umsatzzahlen der ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres. Diese werden in der kommenden Woche veröffentlicht.

Sehr fest tendierten auch Lonza (+1,1%). Die Life-Sciences-Werte profitierten Händlern zufolge davon, dass der Verband der Chemischen Industrie in Deutschland seine Prognose für das Gesamtjahr deutlich erhöht hat. Givaudan zogen um 0,7% an und Clariant um 0,1%.

Von den Assekuranzen stiegen Swiss Life (+1,0%) am Stärksten. Die grossen Versicherer ZFS (-0,1%) und Swiss Re (+0,1%) schlossen kaum verändert – und noch unbeeindruckt von Hurrikan «Earl». Dieser hat wieder an Kraft zugelegt und steuert auf die US-Ostküste zu.

Bei den Banken lagen Credit Suisse (-0,5%) im Angebot. Merrill Lynch hat die Papiere von der einflussreichen «Most Preferred List» für den europäischen Bankensektor gestrichen und sie durch jene der Rivalin UBS (+0,4%) ersetzt.

Die defensiven Pharmaschwergewichte Novartis (-0,7%) und Roche (-0,3%) schlossen im Minus, die ebenfalls schwergewichtigen Nestlé dagegen unverändert.

Die rote Laterne im SMI/SLI hielten SGS (-2,5%). Die Analysten der Bank Morgan Stanley haben die wenig schmeichelhafte Anlageempfehlung «Underweight» für die SGS-Titel bestätigt.

Mit am Tabellenende gingen Kühne + Nagel (-1,7%) um. Händler sprachen von Unsicherheiten, nachdem die neuseeländische Handelskommission wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen ein Kartellverfahren gegen eine Reihe internationaler Logistikunternehmen eingeleitet hat. Neben Kühne + Nagel ist auch Panalpina (Aktie: -1,0%) von dem Verfahren betroffen.

Schwach zeigten sich auch Swisscom (-0,4%). Die Titel hatten am Vortag die Aufwärtsbewegung nicht mitgemacht, gebremst von Spekulationen um eine Vollübernahme der italienischen Tochter Fastweb. Nun hat sich die Swisscom zu dem Thema geäussert: Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob es den Anteil von derzeit 82% aufstocken will.

Am breiten Markt verloren Schmolz+Bickenbach nach Halbjahreszahlen 1,8%. Analysten loben beim Resultat des Stahlherstellers die deutlich verbesserte operative Leistung, warnen aber weiter vor der grossen Kreditunsicherheit.

Helvetia verloren ebenfalls nach Zahlen 1,8%. Der Versicherer habe ein wie erwartet solides Ergebnis vorgelegt, hiess es im Handel. Allerdings erscheine das neue Eigenkapitalrenditeziel für 2013 mit von 10 bis 12% etwas konservativ.

Dufry geben gar um 7,4% nach – Analysten verwiesen auf die Platzierung eines grösseren Aktienpakets durch den Anteilseigner Advent.
Santhera schlossen im Vorfeld der morgigen Zahlenpublikation mit einem Plus von 5,2%. (awp/mc/gh/33)

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