Bis zum Schluss konnten die Abgaben aber wieder aufgeholt werden. Der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan war entgegen den Erwartungen der Ökonomen tiefer als im Vormonat ausgefallen. Händler sprachen denn auch von «absolut enttäuschenden» Daten. Vor allem die Lagebeurteilung sei eingebrochen, so ein Marktteilnehmer. Diese sei fast auf März-Niveau zurückgefallen. Bei den Einzeltitel standen die Aktien von Swatch im Mittelpunkt, nachdem das Unternehmen deutlich besser als erwartete Zahlen zum ersten Halbjahr publiziert hatte.
Der SMI schliesst am Freitag 0,02% tiefer auf 5’985,30 Punkten. Zur Vorwoche sank der SMI um 0,7%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index büsste 0,02% auf 913,59 Zähler ein. Der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, legte hingegen um 0,07% leicht zu auf 5’155,36 Stellen.
Die grössten Verluste im SMI/SLI verzeichneten die Aktien von Julius Bär (-3,4%). Aber auch die weiteren Finanzwerte hatten einen schwierigen Stand. Credit Suisse gaben um 2,1% nach, ZFS 1,2%, Swiss Life 0,7% und Swiss Re 0,04%. Beim Rückversicherer sah es über weite Strecken so aus, als ob die Verluste der Vortage nach einer Kurszielerhöhung und einem positiven Kommentar durch Citigroup etwas eingedämmt werden könnten. Das veränderte Sentiment liess die Gewinne aber dahin schmelzen.
Besser erging es heute Nestlé (+1,9%). Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns konnten den Tag im Plus beenden, nachdem die Titel in den Vortagen deutlich verkauft wurden. Die Aktien profitierten von einer Kurszielerhöhung durch die Royal Bank of Scotland. Die Analysten der Bank bezeichneten das Halbjahresergebnis zwar als «glanzlos», auf die lange Frist gesehen hat sich aber ihrer Meinung nach nichts verändert. Das Rating «Buy» wurde bestätigt.
Spitzenreiter im SMI/SLI waren aber die Titel von Swatch (+12,8%). Die am Freitag vorbörslich vorgelegten Zahlen zum ersten Semester waren durchgehend über den Schätzungen ausgefallen. Entsprechend freundlich äusserten sich die Analysten. Swatch habe die Entwicklung der Schweizer Uhrenindustrie in der Berichtsperiode deutlich übertroffen, hiess es.
Im Sog der positiven Aktienkursentwicklung von Swatch notierten auch die Valoren von Branchennachbarin Richemont (+5,5%). Mit an der Tabellenspitze fanden sich auch Lonza (+2,5%), Baloise (+1,7%) oder Logitech (+0,8%).
Aus dem breiten Markt legten Hügli (+1,9%) und Bachem (+1,5%) nach Halbjahreszahlen zu. Bei Hügli war der Betriebs- und Reingewinn höher als erwartet ausgefallen. Die Zahlen von Bachem wurden durch die Analysten uneinheitlich bewertet.
Basilea (-7,2%) hatte zwar mit den vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Auguren übertroffen. Negativ wurde aber die Verzögerung beim Anti-Pilzmittel Isavuconazol hervorgehoben. Damit markierten Basilea auch das Schlusslicht im breiten Markt. Die grössten Aufschläge erzielten CI COM Pr mit 60%, ohne dass dazu allerdings Nachrichten von Unternehmensseite her gab. (awp/mc/ps/30)