CH-Schluss: Kaum verändert – Verschnaufpause im SMI

Am Ende konnten die Schweizer Aktien somit nicht an die bisher gute Entwicklung des Monats Dezember anknüpfen. Das Jahresend-Rally sei bereits weit fortgeschritten, sagten Händler. Bis zum Jahreswechsel seien daher keine allzu grossen Sprünge mehr zu erwarten, ein Anstieg auf 6’650 Punkte dürfte das höchste der Gefühle sein. Die gesamte Woche bleibt zudem vom grossen Verfallstag an der Derivatbörse Eurex geprägt. Der dreifache Verfall vom Freitag habe bereits einige Schatten vorausgeworfen, hiess es. In der Regel sind in solchen Wochen grössere Schwankungen zu an den Märkten beobachten.


Der Blue-Chips-Indikator Swiss Market Index (SMI) schloss praktisch unverändert (-0,06 Stellen) und nahe dem Tagestiefststand bei 6’519,08 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,03% auf 1’033,82 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,02% auf 5’844,66 Zähler.


An der Nachrichtenfront war es ziemlich ruhig geblieben. Für Aufsehen hat der Genfer Warenprüfkonzern SGS (Aktie: -1,1%) gesorgt, der für 180 Mio EUR das Autoinspektions-Business von FCC (Fomento de Construcciones y Contratas) in Spanien und Argentinien erwirbt. Das übernommene Geschäft werde für SGS hohe Margen und einen stabilen Cash Flow erwirtschaften, hiess es in Analystenkreisen. Dagegen habe der Kauf die Spekulationen um eine mögliche Annäherung an den Branchenkonkurrenten Intertek gedämpft.


Ansonsten war das SMI/SLI-Tableau gut in Gewinner und Verlierer aufgeteilt. Gesucht waren etwa die Titel der Raffineriebetreiberin Petroplus, die um 2,1% avancierten. Die Bank Vontobel erhöhte das Kursziel. Die Aktien der Ölbohrgesellschaft Transocean legten mit 1,5% ebenfalls überdurchschnittlich zu.


Weitere Gewinner waren etwa im Lager der Zykliker zu finden. So konnten Swatch Group (+1,9%), Nobel Biocare (+1,1%), Richemont (+0,8%) oder Geberit (+0,8%) dazugewinnen.


Bei den Finanzaktien legten ZFS (+0,4%), Credit Suisse (+0,7%) oder Julius Bär (+0,4%) zu. Dagegen gaben UBS (-0,1%) und Swiss Life (-0,9%) nach. Bei Swiss Life dürften die Abgaben vom Montag eine Reaktion auf die starke Performance der letzten Woche gewesen sein.


Bei den Banken beschäftigte das Thema Regulierung. Dabei plant die CS gemäss einer Pressemeldung bereits die Emission von «Contingent Convertible Bonds» (CoCo-Bonds). Mit solchen Zwangsanleihen soll Hybridkapital ersetzt werden, das gemäss den Basel-III-Vorschriften nicht mehr als Eigenkapital gilt.


Nestlé (+0,1%) fielen bis zum Schluss als Stütze für den Gesamtmarkt weg. Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller will Akquisitionsgelegenheiten weiterhin im Auge behalten. «Wir sind zufrieden mit unserer Marktstellung und unseren Marken, die wir ausbauen können und wollen. Es wäre aber falsch, strategiekonforme Kaufgelegenheiten nicht zu prüfen», sagte der Leiter von Nestlé Americas gegenüber der «Finanz und Wirtschaft». Die Pharmaaktien von Roche und Novartis gaben um 0,1% respektive 0,8% nach.


Im breiten Markt fielen und den Gewinnern Sulzer (+3,7% auf 139,30 CHF) auf. Die Titel profitierten von der Aufnahme auf die Selected List von Cheuvreux mit der Einstufung «Outperform» und einem Kursziel von 165 CHF.


BCGE (-0,9%) verdauten die am Freitagabend ausgegebene Gewinnwarnung relativ gut. Valora (-1,2%) litten laut Marktbeobachtern etwas unter einer Herunterstufung auf «Sell» durch Goldman Sachs, zudem wurden die Titel auf die viel beachtete «Pan-Europe Sell List» aufgenommen. (awp/mc/ps/26)

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