Dabei sei es an den europäischen Börsenplätzen vor allem im frühen Handel zu Shorteindeckungen gekommen. Von der «China-Fantasie» profitierten am Berichtstag besonders exportorientierte Werte. Demgegenüber fielen die defensiven Titeln etwas hinter den Gesamtmarkt zurück. Impulse von Unternehmen oder Konjunkturdaten waren zu Wochenbeginn indes Mangelware.
Bei Börsenschluss gewann das Blue-Chips-Barometer SMI 1,12% auf 6’519,57 Punkte, bei einem Tageshoch von 6’534,85 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,35% auf 1’005,43 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,12% auf 5’737,19 Zähler.
Von der Ankündigung aus China profitieren besonders konjunktursensitive und exportorientierte Werte, allen voran Swatch (+5,4%) und Richemont (+4,1%). Die Aussicht auf eine Aufwertung des Yuans treibe die ohnehin schon starke Nachfrage aus China weiter an, sagten Beobachter. Am morgigen Dienstag wird sich mit der Publikation der Uhrenexporte im Mai weisen, ob der Optimismus gerechtfertigt ist.
Dicht auf die Luxusgütertitel folgten weitere zyklische Werte wie Petroplus (+3,2%), ABB (+3,2%), Adecco (+3,1%), Holcim (+2,1%), Logitech (+2,1%) oder Kühne + Nagel (+1,7%).
Sehr fest notierten auch die Titel des SMI-Neulings Transocean (+2,1%) am ersten Handelstag als «Blue Chip». Damit weiteten die Aktien die Gewinne vom letzten Freitag (+7,5%) weiter aus. Händler begründeten die Avancen mit Käufen indexorientierter Anleger.
Im SMI Platz machen mussten hingegen Swiss Life (+0,8%). Nach ihrem Ausscheiden aus dem SMI würden den Titeln wieder Avancen zugetraut, hiess es im Handel. Seit Mitte Januar haben die Aktien um fast 30% korrigiert, zuletzt belastet vom ausserordentlichen Ausscheiden aus dem SMI. Zumindest dieser Druck sei nun eliminiert, so Beobachter. Gleichzeitig wurde bei den Avancen auch auf Aussagen des CEO von Swiss Life verwiesen, der sich in einem Interview Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung entgegen stellte.
Von den übrigen Assekuranzen legten noch ZFS (+0,6%) zu, Swiss Re (+0,1%) schlossen kaum verändert und Baloise (-0,4%) fanden sich im Minus wieder.
Im Bankensektor rückten Credit Suisse (+1,4%) und Julius Bär (+1,6%) deutlich vor. UBS (+0,1%) dagegen gaben im späten Geschäft einen Teil der bisherigen Gewinne wieder Preis. Marktteilnehmer verwiesen auf die Hoffnung der Investoren, die kommenden Stresstests der EU könnten zu grösserer Transparenz in der Branche beitragen und damit zu einer Beruhigung der Lage führen.
Etwas weniger gefragt waren dagegen – wie üblich in Phasen höherer Risikoneigung – die Defensiven. Von den Indexschwergewichten legten Novartis (+0,8%) und Nestlé (+0,9%) leicht unter dem Marktdurchschnitt zu. Nestlé hält derzeit ein zweitägiges Investorenseminar ab. Roche (+0,2%) schlossen kaum verändert, gebremst von Kurszielsenkungen durch JPMorgan und Exane BNP nach der am Freitag bekannt gewordene Verzögerung beim Medikament Taspoglutid.
Wenig besser erging es den ebenfalls als defensiv geltenden Werten Lonza (-0,3%), Actelion (unv.) oder Swisscom (+0,1%).
Im breiten Markt verteuerten sich Looser um 3,5%, gestützt von positiven Aussagen des CEO in einem Interview. Zu den grössten Gewinnern im SPI zählten Private Equity (+6,5%), u-blox (+6,5%) oder Schmolz + Bickenbach (+5,1%), zu den grössten Verlieren Mach Hitech (-11,5%) oder Accu (-10,7%). (awp/mc/ps/27)